Wirtschaft

Die hohe Inflation als Dauerbegleiter in der Geschichte Argentiniens

Wenn die Argentinierinnen und Argentinier eines gewohnt sind, dann ist es definitiv die Inflation. Mit der aktuellen Inflationsrate von 108,8 Prozent liegt Argentinien mit Venezuela und Simbabwe an der Spitze der Staaten der Welt mit der höchsten Teuerung. In den vergangenen 50 Jahren die Preise im Land selten stabil. Ende der 1980er-Jahre sprang die Inflation überhaupt in schwindelerregende Höhen von bis zu 3.000 Prozent. Seit 2012 ist die Inflationsrate in dem südamerikanischen Land, das zu den größten Nahrungsmittelproduzenten der Welt zählt, immer zweistellig. Dabei galt Argentinien doch einst als reichstes Land Südamerikas.

Brain-Drain

Bei all der schwierigen Historie und der negativen Berichterstattung um die Inflation in Argentinien sieht Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Argentinien, Marco Garcia, übrigens durchaus auch Wirtschaftschancen für heimische Unternehmen – auch in Hinblick auf das viel diskutierte Freihandelsabkommen Mercosur. Diese Chancen sieht er zwar nicht für kleine und mittelständische Betriebe, aber für große Konzerne, die auch Niederlassungen in Argentinien führen können.

Als Beispiel nennt er die Produktion von Grünem Wasserstoff in Patagonien. Eine Armutsmigration aus Argentinien weg gäbe es – anders als beispielsweise in Mexiko, wo die Wirtschaftslage auch eine prekäre ist – nicht, erklärt Garcia. Sehr wohl aber einen Brain-Drain, also die Abwanderung der klugen Köpfe aus dem Land.