Wirtschaft

China-Geschäft half Autozulieferer Schaeffler im dritten Quartal

Der deutsche Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat seinen rasanten Umsatzrückgang der ersten Monate des Jahres im dritten Quartal deutlich bremsen können. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Einnahmen im dritten Quartal 2020 um 2,6 Prozent gesunken. Für die gesamten ersten neun Monate 2020 steht allerdings ein Umsatzrückgang von 15,4 Prozent zu Buche, wie das Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte.

Von Jänner bis September nahm Schaeffler 8,971 Mrd. Euro ein, im Vorjahreszeitraum waren es 10,839 Milliarden. Besonders gut laufe es derzeit in China, wo Schaeffler zweistellige Umsatzzuwächse verbuchte. Vor allem Automotive-Technik, aber auch Windkraft-Komponenten würden aus China stark nachgefragt.

Schaeffler verbuchte bereits Sondereffekte für die Umstrukturierung, die auch eine Personalreduzierung umfasst, in Höhe von 549 Mio. Euro. Zu Jahresbeginn wurden Wertberichtigungen vorgenommen. Mit diesen Sondereffekten betrug der Verlust vor Zinsen und 413 Mio. Euro. Im Vorjahr stand noch ein Plus von 795 Mio. Euro.

Für das gesamte Jahr erwartet Schaeffler einen währungsbereinigten Umsatzrückgang um 11,5 bis 13 Prozent. Von den Erlösen sollen 4,5 bis 5,5 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) beim Unternehmen hängen bleiben.

Vorstandschef Klaus Rosenfeld warnte vor zuviel Freude über die wieder besseren Geschäftsaussichten. "In Teilen sehen wir sogar, dass wir in einzelnen Werken wieder an die Kapazitätsgrenzen kommen. Aber man sollte nicht zu früh jubeln", sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. Die Stabilisierung sei zum Teil auch durch eine gewisse Zurückhaltung bei Erweiterungsinvestitionen begründet. Die grundlegende Strategie des Unternehmens, stärker in Erneuerbare Energien, E-Mobilität und Nachhaltigkeit zu investieren, ändere das nicht. Diese Themen würden nicht zuletzt durch den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA stärker in den Vordergrund gerückt.

An der Ankündigung zum Abbau von 4.400 Arbeitsplätzen vor allem in Deutschland werde festgehalten, sagte Rosenfeld. "Der strukturelle Wandel ist eingeleitet. Die Maßnahmen bleiben", betonte er. In den Verhandlungen mit der Belegschaft komme man voran.