Bargeld verliert zusehends an Bedeutung
Von Anita Kiefer
Bargeld ist wichtig in Österreich – und das wird wohl auch noch ein Weilchen so bleiben. 2021 lag das Bargeld wie auch 2020 an der Spitze der beliebtesten Zahlungsmittel. Doch die kontaktlos genutzte Debitkarte holt auf – zulasten des Bargelds und natürlich auch der nicht-kontaktlos genutzten Debitkarte. Das ergab eine Online-Umfrage von YouGov im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Befragt wurden gut 3.100 Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Demnach gaben knapp 80 Prozent der Befragten an, Bargeld häufig als Zahlungsmittel zu nutzen. Bei der kontaktlos genutzten Debitkarte waren es knapp 70 Prozent.
Was kommt statt dem Bargeld?
Aber: Die Nutzung des Bargelds geht zurück. „Es könnte sein, dass das Bargeld nächstes Jahr nicht mehr das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel sein wird“, sagt Bernhard Krick, Managing Director bei OeNPAY, dem Innovation Hub der Oesterreichischen Nationalbank. „Dieser Trend ist in vielen anderen Ländern – vor allem den nordischen – ja schon viel stärker“, erklärt Christian Bruck, Partner bei BearingPoint.
Großes Thema der Zukunft wird natürlich sein: Was kommt statt dem Bargeld? Vieles wie die Debitkarte, der die Corona-Pandemie natürlich einen Schub verschafft hat, ist ja schon da. Etwa die Möglichkeit, via Handy – Stichwort Apple- oder GooglePay – zu bezahlen. Vieles ist noch im Entstehen, siehe digitaler Euro.
Generationenthema
Dass ApplePay schnell das Bargeld ablöst, ist aber auch nicht zu erwarten. Immerhin sind es vor allem die Jungen zwischen 18 und 24 Jahren, die ApplePay häufig nutzen (14 Prozent). Bei der Generation 55 + sind es nur zwei Prozent. Dennoch gibt es bei den Jungen einen klaren Trend: Die Nutzung von ApplePay hat sich seit 2020 mehr als verdoppelt.
Dass Bargeld an Bedeutung verliert, zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie der Online-Bank N26. Demnach zahlten 39 Prozent 1.000 Befragten in der Pandemie seltener mit Bargeld. Dass Bargeld aber schnell weg vom Fenster sein wird, ist unwahrscheinlich: 64 Prozent sind gegen eine komplette Abschaffung.
Interessante Neuerung
Eine spannende Neuerung könnte bei Transaktionen übrigens das SEPA Request-To-Pay sein, verraten die Experten von BearingPoint und OeNPAY. Es handelt sich dabei um die Zahlungsinitiierung durch den Zahlungsempfänger – die Zahlenden müssten in ihrem Konto eine vom Zahlungsempfänger angelegte Zahlung nur freigeben. Mahngebühren wegen verschlampter Rechnungen würden dann der Vergangenheit angehören.