Wirtschaft

Australischer Fonds muss Übernahmeangebot für Flughafen Wien vorlegen

IFM Global Infrastructure Fund (IFM GIF) ist ein Infrastruktur-Investmentfonds mit derzeit über 20 Portfoliobeteiligungen, darunter Flughäfen, Seehäfen und Mautstraßen sowie Investments in Energie, Wasser und Telekommunikation.

Airports Group Europe S.à r.l. ("Airports Group Europe"), eine indirekte Tochtergesellschaft des IFM hat nun weitere Aktien des Flughafen Wien erworben.

Pflichtangebot

Die Airports Group Europe besitzt damit gegenwärtig über 40 Prozent des gesamten Grundkapitals der Flughafen Wien Aktiengesellschaft und ist gemäß dem österreichischen Übernahmegesetz verpflichtet, ein Pflichtangebot für alle verbleibenden Aktien der Flughafen Wien Aktiengesellschaft zu unterbreiten.

Der Angebotspreis von 33 Euro je Aktie entspricht einer Prämie von 25,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des letzten Handelstages vor dieser Ankündigung (10. Juni 2022) und einer Prämie von 21,3 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittspreis (VWAP) der letzten sechs Monate vor der Ankündigung.

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Die Aktien des Flughafen Wien haben am Montagvormittag einen Kurssprung absolviert. Um 11 Uhr notierte der Anteilsschein mit plus 23,6 Prozent bei 32,50 Euro. Zugrunde liegt dem Kursplus eine Anteilsaufstockung bei einer Tochtergesellschaft des australischen Fonds IFM, der Airports Group Europe.

Keine mehrheitliche Kontrolle angestrebt

"Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in der Luftfahrtbranche sind wir von den starken Fundamentaldaten des Flughafens Wien und von Österreich als attraktiver Investitionsstandort überzeugt. Zudem haben wir in den mehr als sieben Jahren als Aktionär den Flughafen Wien als gut geführtes Unternehmen zu schätzen gelernt. Daher haben wir uns entschlossen, zusätzliche Aktien zu erwerben und können allen verkaufenden Aktionären einen attraktiven Preis für ihre Anteile anbieten. Das Übernahmeangebot ist nach österreichischem Recht erforderlich, allerdings streben wir keine mehrheitliche Kontrolle über das Unternehmen an. Ausgehend von unserem Verständnis der jeweiligen langfristigen Anlageausrichtung, erwarten wir nicht, dass die Stadt Wien, das Land Niederösterreich oder die Mitarbeiterstiftung ihre Anteile verkaufen werden. Wir werden uns weiterhin für die Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern einsetzen und das Management dabei unterstützen, seine Strategie für den Flughafen Wien im Interesse der lokalen Gemeinden, der Passagiere, der Airline-Kunden, der Mitarbeiter und des Wirtschaftsstandortes fortzusetzen”, so Werner Kerschl, Executive Director von IFM Investors.

Das Angebot unterliegt den üblichen behördlichen Genehmigungen.