Warum Benedict Cumberbatch seine Eltern im Stich ließ
Von Fee Niederhagen
Seine Entscheidung Schauspieler zu werden, sei ein großer Schock für seine Eltern gewesen, erzählte "Sherlock"-Star Benedict Cumberbatch (43). Und das obwohl, oder vielleicht gerade weil, Timothy Carlton (79) und Wanda Ventham (83) ebenfalls Schauspieler sind. Für ihren einzigen Sohn hätten sie allerdings andere Pläne gehabt, enthüllte Cumberbatch im Interview mit The Lady.
Seine Eltern hätten stets "geknausert und gespart" um ihn auf die renommierte Harrow International School im Nordwesten Londons zu schicken. Eine Schulbildung dort kostet 12.000 Pfund (ca. 13.400 Euro) pro Semester. Für zwei, damals eher mittelmäßig bekannte, Schauspieler kein geringer Betrag, doch sie wollten Cumberbatch ermöglichen "Arzt oder Anwalt" zu werden.
Seine Mutter habe zu dieser Zeit "unglaublich hart" in kommerziellen Theatern gearbeitet, um sicherzustellen, dass die Familie die horrenden Schulgebühren bezahlen konnte.
Doch dieser hatte schon in jungen Jahren andere Pläne und wollte Ventham und Carlton in die Profession folgen. "Sie haben immer gespart, um ihrem einzigen Sohn die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Und ich nahm diese Ausbildung, warf ihnen alles ins Gesicht und wurde trotzdem Schauspieler." Seit diesem Zeitpunkt sei der 43-Jährige stets in Sorge gewesen, seine Eltern herb enttäuscht zu haben.
Doch es kam anders und Cumerbatch wurde, spätestens mit seiner Rolle als Sherlock Holmes in der BBC-Serie "Sherlock" sowie der Oscar-Nominierung für "The Imitation Game" 2015, einer der gefragtesten Schauspieler von London bis Hollywood.
Nichtsdestotrotz verdanke er seinen Eltern vieles, ihre Unterstützung sei schließlich keineswegs selbstverständlich. Cumberbatch habe seine Eltern stets stolz machen wollen, auch heute noch: "Bis zu diesem Tag ist einer der Gründe, warum ich morgens aufstehe, dass ich sie stolz machen möchte."
Das habe er spätestens mit seiner Oscar-Nominierung geschafft: "Meine Eltern, die beide Schauspieler sind, anzurufen und ihnen mitzuteilen, dass ihr einziger Sohn für einen Oscar nominiert wurde, ist einer der stolzesten Momente meines Lebens."