Ex-König Juan Carlos wird 85: Wie aus einem Volkshelden ein Verbannter wurde
Von Lisa Trompisch
Vor über zwei Jahren wurde Spaniens ehemaliger Regent Juan Carlos nach Abu Dhabi verbannt, dort habe er seine „Ruhe gefunden“, ließ er damals wissen. Und seit seinem letzten Heimatbesuch im Mai 2022 hat man nicht mehr viel vom Ex-König gehört.
Auch wie er seinen 85. Geburtstag, morgen, Donnerstag, im Exil verbringen wird, ist nicht bekannt. Spanische Medien spekulieren aber, dass ihn seine beiden Töchter Prinzessin Cristina (57) und Prinzessin Elena von Spanien (59) besuchen werden.
Und obwohl in Spanien inzwischen alle Ermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen den Bourbonen eingestellt wurden, gilt eine Rückkehr in seine Heimat als ausgeschlossen.
Aber wie wurde der einst gefeierte Volksheld überhaupt zum gefallenen Casanova, dem Affären mit über 1500 Frauen, darunter auch angeblich Lady Diana (gestorben 1997), nachgesagt wurden?
1981 wurde Juan Carlos sogar als „Retter“ der Demokratie gefeiert, weil er eine Putschistengruppe mit einer resoluten Rede zur Aufgabe bewegen konnte.
Doch 2012 kam der tiefe Fall, im wahrsten Sinne des Wortes. Bei einem Sturz brach er sich die Hüfte – und das ausgerechnet im Zuge einer Elefantenjagd in Botswana, während in seiner Heimat eine schlimme Wirtschaftskrise herrschte. Nur wenige Monate zuvor hatte er in seiner Weihnachtsansprache das Volk zur Sparsamkeit aufgerufen. Der Aufschrei war vorprogrammiert.
2014 nahm der Regent dann Abschied vom Thron, doch Ruhe kehrte keine ein. Es kamen Korruptionsvorwürfe und diverse Vaterschaftsklagen auf ihn zu, zudem auch ein Betrugsskandal, bei dem sein mittlerweile Ex-Schwiegersohn Iñaki Urdangarin zu knapp sechs Jahren Haft verurteilt wurde.
Juan Carlos war zwar nicht direkt darin verwickelt, sein Image wurde dadurch weiter beschädigt.
Und auch nicht gerade vorteilhaft sind all die Enthüllungen seiner langjährigen Ex-Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein in deren Podcast „Corinna and The King“. Sie betont darin, vom Alt-König angeblich verfolgt und terrorisiert worden zu sein.
Was als Liebesgeschichte begann, endete dramatisch. „Der Hass, den dir jemand entgegenbringt, kann nur symmetrisch zur Liebe und Leidenschaft sein.“ Und weiter: „Er hat etwas ganz Unberechenbares an sich und etwas ganz Skrupelloses. Es geht nur um Selbsterhaltung.“ Der diesbezügliche Rechtsstreit hält immer noch an.