Soon-Yi Previn: Schwere Vorwürfe gegen Mia Farrow
Gegenüber dem New York Magazin spricht Soon-Yi Previn zum ersten Mal seit Jahren über ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer Adoptivmutter Mia Farrow und verteidigt ihren Mann Woody Allen gegen Farrows Anschuldigungen, wonach der Regissur die gemeinsame Adoptivtochter Dylan sexuell missbraucht haben soll.
Von Mia Farrow misshandelt?
Die heute 47-Jährige wurde 1978 von Mia Farrow, die später mit Woody Allen liiert war, und ihrem damaligen Ehemann, Komponist André Previn, adoptiert.
Das Verhältnis zu Farrow sei aber von Anfang an schwierig gewesen, berichtet Previn. Schon bald nach der Adoption habe die Schauspielerin begonnen, sie wie ein Dienstmädchen zu behandeln.
Zudem soll die "Rosemary’s Baby"-Darstellerin ihre Adoptivtochter körperlich misshandelt haben. Die gebürtige Südkoreanerin beschreibt Farrow als "rachsüchtige, gleichgültige und missbrauchende" Tyrannin, die sie mit Haarbürsten ins Gesicht geschlagen, sie als "zurückgeblieben“ und "dumm" bezeichnet haben soll. Einmal habe Farrow mit einer Porzellanfigur nach Previn geworfen - oder sie hielt sie kopfüber, "weil sie dachte, das Blut würde in meinen Kopf gelangen und mich dadurch klüger machen."
Nach Farrows Trennung von André Previn, mit dem die Schauspielerin neben Soon-Yi drei leibliche und zwei Adoptivkinder hat, ging die Schauspielerin 1980 eine Beziehung mit Woody Allen ein. Mit dem Regisseur adoptierte Farrow zwei weitere Kinder und bekam einen leiblichen Sohn. Allen adoptierte zudem zwei von Farrows Adoptivkindern - Tochter Dylan und Sohn Moses.
1992 endete die Beziehung des Hollywood-Paares mit einem Skandal: Nachdem Farrow von Allen aufgenommene Nacktfotos ihrer damals rund 21-jährigen Adoptivtochter Soon-Yi entdeckt hatte, machte dieser seine Beziehung zu der 35 Jahre jüngeren Previn publik, mit der er bis heute verheiratet ist.
Die nachfolgende gerichtliche Auseinandersetzung um das Sorgerecht für die übrigen Kinder brachte Allen stark in Bedrängnis. 1992 verlor der Regisseur das Sorgerecht für Tochter Dylan. Farrow beschuldigte den Filmemacher später, diese missbraucht zu haben. Dylan Farrow selbst hatte zuletzt Anfang des Jahres im Rahmen der #Metoo-Bewegung über die mutmaßlichen Übergriffe durch Allen gesprochen.
Nun wendet sich Previn mit ihrem Interview an die Öffentlichkeit, da Allen ihrer Meinung nach ungerecht behandelt werde. Es sei ihr nie darum gegangen, Mia Farrow etwas heimzuzahlen, "aber was mit Woody gemacht wurde, ist so erschütternd und ungerecht". Ihre Adoptivmutter habe die #MeToo-Bewegung für ihre Zwecke genutzt und Dylan als Opfer inszeniert.
Previn beteuerte in dem Interview auch, nicht manipulativ in die Beziehung mit Allen gedrängt worden zu sein. 1992 hatte sie Allen schon einmal gegenüber Newsweek verteidigt: "Ich bin keine zurückgebliebene, kleine, minderjährige Blume, die vergewaltigt, missbraucht und durch meinen Stiefvater zu etwas überredet wurde."
Der Filmemacher selbst wird in dem jetzt erschienenen Artikel, der von Allens langjährigen Freundin Daphne Merkin verfasst wurde, ebenfalls zitiert: "Die Leute glauben, dass ich Soon-Yis Vater bin und meine minderjährige, zurückgebliebene Tochter vergewaltigt sowie geheiratet habe", sagte er demzufolge. "Ich bin ein Verstoßener."