Queen Elizabeth schrieb bei Charles' Geburt das royale Protokoll neu
Von Julia Parger
Ein Leben zu Hofe geht mit vielerlei Traditionen einher. Lange Zeit prägten diese sogar einen der wohl intimsten Momente im Leben einer Frau: Die Geburt. Das sollte Queen Elizabeth ändern. Denn anlässlich der Geburt ihres ältesten Sohnes, Prinz Charles, schrieb die Queen die royalen Regeln neu. Davon durfte heute auch Meghan Markle bei der Geburt ihres ersten Kindes profitieren.
Queen brach mit einer bewährten Tradition
Über Jahrhunderte wurden royale Babys unter den wachsamen Augen von Zeugen geboren. Hofdamen, Hebammen, Ärzte und Minister waren bei der Niederkunft des adeligen Sprosses stets anwesend. Am wichtigsten aber war das Beiwohnen eines Regierungsmitglieds. Dieses sollte die Geburt offiziell bestätigen, also bezeugen, dass das Neugeborene tatsächlich ein Nachkomme des Königs ist und nicht ein fremdes Kind, das in den Palast geschmuggelt wurde.
Geburts-Überwachung zum Schutz der Monarchie
Die Angst vor einem solchen Betrug soll laut dem britischen Sender BBC bei der Geburt von James Francis Edward, dem Sohn von König James II., 1688 ihren Höhepunkt erreicht haben: Bei dessen Geburt sollen 42 Personen als Zeugen vor Ort gewesen sein. Grund dafür: Man zweifelte, dass die Frau des Königs wirklich schwanger sei - und sorgte sich, dass sie ein fremdes Baby als ihr eigenes ausgeben würde.
Bis 1894 war stets eine Vielzahl an Beobachtern bei royalen Geburten anwesend. Bis Königin Victoria entschied, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Als sie ihren ältesten Sohn Prinz Albert gebar, war nur ein Zeuge anwesend: Der britische Innenminister.
Queen Elizabeth schrieb das royale Protokoll neu
Bis zum 14. November 1948 bewährte sich die "Innenminister"-Regelung. Prinz Charles erblickte an diesem Tag im Buckingham Palast das Licht der Welt - fernab der wachsamen Augen eines Politikers. Die damalige Prinzessin Elizabeth hatte dieses Privileg der Privatsphäre bei der Geburt von Charles durch ihren Vater König Georg VI. errungen. Er entschied, dass die Tradition abgesetzt wird.
Damit war Prinzessin Alexandra (Anm.: die Cousine von Queen Elizabeth) 1936 das letzte Baby der Royals, das in Anwesenheit eines Innenministers geboren wurde.