Prinz Andrew wird 60: Gehisste Flaggen "unpassend"
Der britische Prinz Andrew wird vorerst nicht wie vorgesehen an seinem 60. Geburtstag am 19. Februar zum Admiral befördert. Zusätzlich könnte es eine weitere außerplanmäßige Änderung geben. Wie traditionellerweise üblich, wird an Geburtstagen von Mitgliedern des Königshauses an Regierungsgebäuden die Nationalflagge gehisst. Kritiker des Prinzen finden diesen ehrwürdigen Akt angesichts dessen Verwicklungen in den Skandal rund um den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein aber unpassend. "Es ist unangebracht, seinen Geburtstag zu feiern", sagte Joe Anderson, der Bürgermeister von Liverpool, gegenüber der Zeitung Liverpool Echo.
Infolge der anhaltenden Kritik nahm sich die Regierung der Thematik an. Da Andrew seine öffentlichen Aufgaben wegen der Vorwürfe gegen ihn im Missbrauchsskandal vorübergehend niedergelegt hat, gebe es keine Verpflichtung, am 19. Februar die Flaggen zu hissen, heißt es.
Andrew steht seit Monaten wegen seiner Verbindung zu Epstein in der Kritik. Der US-Geschäftsmann hatte über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen. Er nahm sich vergangenen Sommer in einer Zelle in New York das Leben. Andrew war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik.
Von den Machenschaften seines Freundes will er nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft dem Prinzen aber vor, er selbst habe sie mehrfach missbraucht.