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Paris Hilton: Offener Brief an US-Politik gegen Kindesmissbrauch

Die Tage, in denen Paris Hilton vor allem als It-Girl und partysüchtiges Luxusprinzesschen angesehen wurde, liegen weit hinter ihr, auch wenn die heute 43-Jährige nach wie vor als Expertin in Sachen Selbstvermarktung gilt.

2020 änderte sich ihr öffentliches Ansehen schlagartig, als sie offen über ihre schlimmen Erfahrungen als Teenager erzählte: Elf Monate lang wurde sie in einer psychiatrischen Einrichtung für Jugendliche unter anderem gefoltert und sexuell missbraucht. Damals war Hilton 17 Jahre alt. Seitdem setzt sich die Hotelerbin für den Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ein.

Auch Hiltons aktueller Instagram-Post (sie zählt rund 27 Millionen Follower) setzt sich mit diesem erschreckenden Thema auseinander. In einem offenen Brief an das US-Repräsentantenhaus fordert sie dessen Mitglieder auf, den Gesetzesentwurf "Stop Institutional Child Abuse Act", der am 11. Dezember in den USA verabschiedet wurde, ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen. Der Gesetzesentwurf müsse noch diese Woche zum Gesetz werden, betont Hilton, denn man habe lange genug gewartet.

"Schweigen heilt nicht - es schützt die Menschen, die den Schaden verursacht haben", betont Hilton im Kommentar zum Post. Und weiter: "Denkt an die Kinder, die nicht für sich selbst sprechen können. Sie zählen auf euch. Lasst uns Schmerz in ein Ziel verwandeln und die Verletzlichsten unter uns schützen."

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"Tiefen, unausgesprochenen Schmerz"

Als am 11. Dezember der Gesetzentwurf verabschiedet wurde, sei das für Hilton "einer der schönsten Momente" ihres Lebens gewesen. Doch dies war erst der erste Schritt, betont sie. "Aber die Reise ist noch nicht vorbei. Ich kann nicht feiern, bis dieser Gesetzentwurf Gesetz wird und jetzt liegt es am US-Repräsentantenhaus zu vollenden, was der Senat begonnen hat."

Im Brief schildert Hilton einmal mehr, welche unvorstellbaren Horror sie als 17-Jährige in der Provo Canyon School erleben musste. "Den größten Teil meines Lebens habe ich einen tiefen, unausgesprochenen Schmerz mit mir herumgetragen", beginnt sie das sehr persönliche Schreiben. "Ich dachte, wenn ich still bliebe und es weit genug verdränge, könnte ich mich vielleicht selbst davon überzeugen, dass es nicht passiert ist. Vom Erleben zu erzählen war das Schwerste, was ich jemals getan habe, aber auch das Machtvollste."

Danach geht Hilton in erschreckende Details: "Ich wurde körperlich gefesselt, sexuell missbraucht, isoliert, mit Medikamenten überdosiert und meiner Würde beraubt. Mir wurde gesagt, ich sei unwichtig, ich sei das Problem und niemand würde mir glauben, wenn ich etwas sagen würde - nicht mal meine Familie." Über Jahre hinweg lebte sie mit diesem Trauma, das Albträume und Scham zur Folge hatte. "Erst als ich meine Stimme fand, begann ich zu heilen." Kein Kind sollte das erleben, was sie erleben musste, schreibt Hilton außerdem.

Die Unternehmerin, Schauspielerin, Sängerin, Autorin und Reality-Star ist inzwischen selbst Mutter von zwei Kindern (beide wurden mithilfe einer Leihmutter geboren). 2021 heiratete sie den Unternehmer Carter Milliken Reum.