Ottfried Fischer und Simone: "Wir sind zusammengeschmiedet"
"Geht das, Schatz?", fragt Simone Brandlmeier (51) fürsorglich ihren Mann, den deutschen Kabarettisten und Schauspieler Ottfried Fischer (68). Sie hilft ihm dabei, den Anzug für ihre kirchliche Hochzeit anzuprobieren.
Seit 2020 sind die beiden standesamtlich verheiratet, dem Segen Gottes machte bisher Corona einen Strich durch die Rechnung. Dass selbst so kleine, alltägliche Dinge dem "Bullen von Tölz" enorme Anstrengung kosten, liegt an seiner Parkinson-Erkrankung, die er im Jahr 2008 öffentlich machte – und das gleich mit einem Witz. "Keine Angst, ich mache keine Schüttelreime."
Humor sei für ihn die einzige Möglichkeit, mit seinem Schicksal umzugehen, erzählt er auch in der TV-Doku "Lebenslinien: Ottfried Fischer und Herr Parkinson" (Ausstrahlung: 18. April, 22 Uhr auf BR).
Mit Heiterkeit durchs Leben
"Ich habe mir überlegt, wie begegne ich dieser Krankheit, und bin dann zu dem Schluss gekommen, mich durch diese Krankheit nicht ins Bockshorn jagen zu lassen, sondern sie mit der gebotenen, nötigen Heiterkeit durchzuziehen", so Fischer.
Immer an seiner Seite ist seine Frau. "Dass ich Parkinson so gut bewältige, liegt auch an der Simone, die mir das Gefühl gibt, mein Leben ist noch lebenswert. Wir sind da einfach zusammengeschmiedet."
Für sie war sofort klar, dass sie sich um ihren Otti kümmern würde. "Die Kraft nehme ich von seiner positiven Art. Und ich habe ihn geheiratet, das ist Liebe. Ohne Liebe würde es nicht gehen." Dennoch ist es nicht immer leicht. „Ich muss schon schauen, dass ich meine Freiräume habe, sonst würde ich es nicht schaffen."
Ottfried Fischers größter Wunsch ist, "dass sich die Leute trauen, normal mit mir umzugehen. Ich breche bei dem Thema nicht gleich in Tränen aus."