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Sean Diddy Combs: Ex Kim Parker packt über Orgien und Gewalt aus

Es ist ein tiefer Fall für den Rap-Superstar: Der festgenommene US-Rapper Sean "Diddy" Combs, dem Menschenhandel für Sex und organisierte Kriminalität vorgeworfen wird, kommt vorerst nicht auf Kaution frei.

Seine Anwälte scheiterten ein weiteres Mal mit ihrem Antrag, Combs gegen Zahlung einer Millionen-Kaution aus dem Metropolitan Detention Center in Brooklyn herauszuholen. Nach übereinstimmenden Medienberichten wies ein Richter das zweite Gesuch zurück.

"Extreme Gefahr" für Gesellschaft: Combs in Haft 

Combs' Anwälte hätten die Haftbedingungen in dem Gefängnis in Brooklyn als "erschreckend" beschrieben, berichtete die "New York Times". Sie schlugen demnach vor, dass ihr Mandant die Zeit bis zum Prozessbeginn unter Bewachung in seinem Haus im US-Bundesstaat Florida verbringen könnte.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Rapper als "extreme Gefahr" für die Gesellschaft eingestuft. Die Richter folgten mit der Weigerung, Combs freizulassen, dem Willen der Anklage. Es bestehe sonst die Gefahr, dass er Zeugen einschüchtern und die Justiz behindern könnte, hieß es laut Medienberichten.

Der Musiker war am Montagabend in New York festgenommen worden. Aus der Anklage geht hervor, dass Combs über Jahrzehnte Frauen missbraucht, bedroht und genötigt haben soll, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und danach zu schweigen, um seinen Ruf nicht zu schädigen. Beim Verlesen der Anklage am Dienstag plädierte Combs auf "nicht schuldig". Im Falle eines Schuldspruchs in einigen oder allen Punkten droht ihm lebenslange Haft.

Kim Porters Memoiren veröffentlicht

Zu den bestehenden Anschuldigungen kommen nun auch Vorwürfe hinzu, welche seine Ex-Partnerin Kim Porter in ihren posthum erschienenen Memoiren gegen den Musiker erhebt. 

Porter war von 1994 bis 2007 mit dem Rapper und Plattenmanager liiert. Gemeinsam haben sie einen Sohn, Christian Combs, und die Zwillingstöchter Jessie und D'lila Combs. Das US-amerikanische Model starb am 15. November 2018 an einer Lungenentzündung nach mehreren Tagen mit "grippeähnlichen Symptomen".

In einem neuen Buch, welches nach Porters tragischem Tod veröffentlicht wurde, wird Sean Diddy Combs beschuldigt, seine verstorbene Freundin angegriffen und sich selbst beim Sex mit einem männlichen Popstar im Teenageralter und bei Sexpartys mit einem Oscar-Preisträger und seiner Frau gefilmt zu haben. 

Das 60-seitige Buch mit dem Titel "Kim’s Lost Words" soll eine von ihren Freunden geleakte Sammlung der Tagebücher von Kim Porter sein.

Beschrieben wird darin laut Daily Mail das umtriebige Liebesleben des Rappers in den 1990er Jahren bis hin zu Porters letztem Jahr. Es wird von ausschweifenden Orgien in seinem Haus berichtet, an denen auch Porter teilgenommen haben soll. 

Porter erzählt, Videoaufnahmen entdeckt und kopiert zu haben, die Combs aufgezeichnet haben soll, auf denen er angeblich Sex mit "jungen Jungs" hatte, die er betreute - erwähnt wird auch seine angebliche intime Verbindung zu einem 18-jährigen Popstar, der später ein bekannter Name wurde.

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Die Memoiren sollen auch verstörende Berichte darüber beinhalten, wie Combs Porter ohrfeigte, nachdem er die Beherrschung verloren hatte, und Morddrohungen gegen sie geäußert haben soll. Im letzte Eintragen der Memoiren schreibt die schwer erkrankte Porter ihren Freunden eine SMS mit den Worten "Er hat mich erwischt", bevor sie die Notrufnummer wählt.

Das Buch wurde am 6. September veröffentlicht. Es werden gedruckte Exemplare bei Amazon zum Verkauf angeboten. Der Herausgeber des Buches, Produzent Chris Todd, behauptet, Porter habe einen USB-Stick mit ihren Texten an enge Freunde weitergegeben. Diesen habe er erhalten und unter dem Pseudonym Jamal T. Millwood zu einem Buch verarbeitet.

Die Daily Mail betont, dass Todd keine dokumentarischen Beweise für die Echtheit der Beichte vorgelegt. "Ich hatte das Glück, jemanden zu treffen, der angeblich Kim Porters Flash-Laufwerk besaß", behauptet der Verfasser des Buches gegenüber dem britischen Blatt. 

Gegen Combs ("Bad Boy for Life", "I'll Be Missing You") liegen seit vergangenem Jahr mehrere Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauchs vor. Im März sorgten Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers.

Im Mai veröffentlichte CNN ein Video, auf dem angeblich zu sehen war, wie Combs 2016 seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel angreift. Der Rapper bat daraufhin öffentlich um Entschuldigung.

Die Sängerin hatte dem Musiker 2023 in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe damals zurück.