Halbbruder geht mit Michael Wendler hart ins Gericht
Nach dem Corona-Eklat um Schlagersänger Michael Wendler (48) hat sich nun sein Halbruder Joel Weßels zu Wort gemeldet. Der 16-Jährige stammt aus der Beziehung von Michael Wendlers Vater Manfred Weßels mit dessen zweiten Frau Anja, die Weßels 2006 nach der Trennung von Wendlers Mutter Christine im Jahr 2006 geheiratet hatte. Die Ansichten des Schlagerstars bezüglich Corona teilt der Teenager aber nicht, wie er nun gegenüber der Bild verriet.
Michael Wendlers Halbbruder "schämt" sich
Im Gegensatz zu seinem berühmt-berüchtigten Halbbruder steht der Schüler nicht im Rampenlicht. Nun hat sich Joel Weßels erstmals zu einem Interview über seinen älteren Halbbruder hinreißen lassen - aber nur, um sich öffentlich von diesem zu distanzieren.
Er habe keinen Kontakt zum "Wendler", wie sich Michael Wendler selbst nennt, würde aber dessen Karriere von klein auf verfolgen. Persönlich habe er ihn nur einmal gesehen, bei der Hochzeit ihres gemeinsamen Vaters mit seiner Mutter, so Joel Weßels.
"Ich schäme mich für meinen Halbbruder. Was Michael da im Internet abgelassen hat und weiter ablässt, ist absolut hirnlos", zitiert die deutsche Bild den jungen Mann. Mit dem Musiker geht sein Halbruder hart ins Gericht: "Auf mich wirkt er völlig verpeilt, als würde er mit seinem Leben nicht mehr klarkommen. Michael läuft anscheinend völlig neben der Spur, sonst hätte er seinen Job bei RTL nicht hingeschmissen. Ich denke, seine Karriere ist zu Ende."
Joel macht einen desillusionierten Eindruck: "Er war sogar sowas wie ein Vorbild für mich."
Unter der Bekanntheit seines Halbbruders habe er aber oft zu leiden gehabt. "Es ist mir sehr unangenehm, der Halbbruder von Michael zu sein. In meiner Schule wurde ich deshalb von meinen Mitschülern gemobbt", beschwert sich der Schüler, der sich mit der Situation aber inzwischen offenbar abgefunden hat: "Es hat mich abgehärtet. Ich kann ja nichts dafür, dass ich Michaels Bruder bin."
DSDS-Eklat: Was ist passiert?
Der Sänger hatte vergangene Woche über Instagram mit einem Knall seinen Rückzug aus der Jury der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) verkündet. Der Grund: Er führte - offensichtlich abgelesen - aus, dass er der Bundesregierung in der Corona-Krise "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz" vorwerfe. Weiter beschuldigte er die Fernsehsender, darunter RTL, "gleichgeschaltet" zu sein. Zudem soll er in engem Kontakt mit Attila Hildmann stehen, wie Krampe gegenüber Pocher angab. Der Vegan-Kochbuchautor Hildmann nennt sich selbst "ultrarechts" und einen Verschwörungsprediger.
RTL ging in die Gegenoffensive. "Wir lassen uns eine erfolgreiche Show, die Millionen Menschen gerne sehen, sicher nicht von einem Verschwörungstheoretiker vermiesen oder generell vorschreiben, wie und was wir senden", sagte Geschäftsführer Graf über die nächste DSDS-Staffel. Zudem kündigte der Sender an, sich in den kommenden Wochen journalistisch vermehrt dem Phänomen Verschwörungstheorien widmen zu wollen.
Der Sänger, der sich selbst "Der Wendler" nennt, hatte sich in den vergangenen Jahren von einem Nischenphänomen zu einer Größe im Medienzirkus hochgearbeitet, auch wenn er von vielen belächelt wurde. Mit seiner Teilnahme an nahezu allen denkbaren Promi-Shows ("Dschungelcamp", "Schlag den Star", "Promi Big Brother", "Goodbye Deutschland") und skurrilen Randgeschichten ("Tausende Wendler-CDs in Altkleidercontainer entdeckt") war Wendler zuverlässig für Schlagzeilen gut. Ob immer geplant, war dabei die große Frage. Mit plötzlichen Abgängen kennt sich Wendler gleichwohl aus. 2014 verließ er schon am vierten Tag freiwillig und überhastet das RTL-Dschungelcamp. Anschließend wollte er wieder zurück.