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Sucht und Depressionen: Die privaten Tragödien der Presley-Erben

Große Trauer im Hause Presley: Im Alter von nur 27 Jahren ist am Sonntag Benjamin Keough, der Enkelsohn von Rock 'n' Roll-Legende Elvis Presley, unter tragischen Umständen ums Leben gekommen. Der Website TMZ zufolge wurde Keough in Calabass bei Los Angeles tot aufgefunden. Der 1992 Geborene war eines von vier Kindern von Lisa Marie Presley – der einzigen Tochter von Sänger Elvis Presley und seiner Ehefrau Priscilla.

"Ihr Herz ist gebrochen", beschreibt ihr Manager nun den schmerzlichen Verlust, den die 52-Jährige durch den Tod ihres geliebten Sohnes erlitten hat. "Sie ist untröstlich und am Boden zerstört, versucht aber für ihre elfjährigen Zwillinge und ihre älteste Tochter Riley stark zu sein. Er war die Liebe ihres Lebens."

Suchtprobleme und Depressionen

Wie auch schon sein berühmter Großvater soll Benjamin Keough neben Depressionen auch mit Suchtproblemen zu kämpfen gehabt haben. Laut Page Six sei der Nachkomme der Musiklegende noch kurz vor seinem Tod wegen seiner Drogen- und Alkoholprobleme in einer Entzugsklinik behandelt worden.

Für seine Probleme soll Keough Insidern zufolge seine Kindheit bei Scientology verantwortlich gemacht haben. Wie Autor Tony Ortega auf seinem Scientology-Blog enthüllt, habe Keough unter seinem Leben im Kreise der Hollywoodsekte stark gelitten. Vor gerade einmal zwei Monaten soll der Presley-Enkel noch darüber gesprochen haben "wie verkorkst Kinder bei Scientology werden", zitiert Ortega einen Insider.

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Kindheit in Scientology-Kreisen

Lisa Maria Presley hatte als ehemaliges Mitglied von Scientology ihre ersten beiden Kinder im Umfeld der Sekte aufwachsen lassen. Sie selbst wurde auch schon als Scientology-Mitglied erzogen. Ihre Mutter, Priscilla Presley, hatte nach dem Tod ihres berühmten Mannes Trost bei der Glaubensgemeinschaft gesucht. 2017 wurde bekannt, dass Priscilla nach 40 Jahren aus der Sekte ausgestiegen war. Ihre Tochter Lisa Marie hatte Scientology 2014 ebenfalls den Rücken gekehrt.

Lastet ein Fluch auf der Familie von Elvis Presley?

Suchtprobleme stellen in der Familie Presley keine Seltenheit dar. Viele sprechen von einem "Fluch" des Presley-Clans.

Bereits Elvis Presley wurde seine Abhängigkeit von Schmerz- und Beruhigungsmitteln zum Verhängnis. Mit gerade einmal 42 Jahren war der Superstar an einem plötzlichen Herztod verstorben. Seine Tochter Lisa Marie war damals gerade einmal neun Jahre alt.

Private Krisen und viele Rückfälle

Auch Elvis’ Tochter, Lisa Marie, hatte jahrelang mit Suchtproblemen zu kämpfen. Private Krisen führten zudem immer wieder zu Rückfällen bei der vierfachen Mutter.

Benjamins Vater, Danny Keough, hatte Lisa Marie Presley über Scientology kennengelernt. Die beiden waren von 1988 bis 1994 verheiratet. Mit ihm hat Lisa Marie auch Tochter Riley. Keough ist nach wie vor Mitglied der Sekte.

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Zwei Wochen nach der Scheidung von ihrem ersten Mann hatte Lisa Marie Presley Popstar Michael Jackson geheiratet. Die Ehe hielt bis 1996. 2002 gab die Presley-Tochter Schauspieler Nicolas Cage das Jawort. Die Ehe wurde nach nur drei Monaten geschieden. Im Jänner 2006 heiratete Lisa Marie Presley den Musiker und Produzenten Michael Lockwood. Doch auch da währte das Liebesglück nicht lange. Das Paar, das miteinander Zwillinge hat, reichte 2016 die Scheidung ein.

Der Trennung folgten Monate des Kampfes gegen die Abhängigkeit. Der Sorgerechtsstreit um die gemeinsamen Zwillinge wurde Lisa Marie zum Verhängnis.

Bald nach dem Ehe-Aus wurde bekannt, dass sich die damals 49-Jährige in eine Entzugsklinik begeben hat. Für 400.000 Dollar im Monat soll sich Lisa Marie im renommierten "Hills Treatment Center" in Los Angeles wegen ihrer Tabletten- und Alkoholsucht behandeln haben lassen.

Hinzu kamen finanzielle Probleme. 2017 gab Lisa Marie Presley an, trotz der 300 Millionen Dollar, die sie von ihrem Vater geerbt hatte, pleite zu sein und in dem Haus ihrer erwachsenen Tochter Riley zu leben.

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"Ihre Eheprobleme sind ihr einfach über den Kopf gewachsen", hieß es damals aus dem Umfeld der Elvis-Tochter, die schon als Teenager drogenabhängig war.

Im Alter von 13 Jahren hatte sie begonnen, regelmäßig Drogen zu konsumieren. Mit ihren Party- und Rauschgiftkapaden soll Lisa Marie Presley ein Vermögen verpulvert haben. Bereits mit 18 Jahren war sie süchtig nach Alkohol, Kokain und Schlaftabletten. Damals half ihr Scientology aus der Krise.

Im Buch "The United States of Opiods" von Autor Harry Nelson beschreibt Presley, dass sie auch nach der Geburt ihrer Zwillinge im Jahr 2008 rückfällig geworden war.

"Ich erholte mich gerade von der Geburt meiner Töchter Vivienne und Finley", schreibt die Presley-Tochter im Vorwort zu dem Buch. "Da gab mir ein Arzt Opioid gegen den Schmerz." Schon bald habe sie den Drang verspürt, mehr zu nehmen – und der Kampf gegen die Sucht begann von Neuem.

Heute sei Lisa Marie Presley froh, dass sie "noch am Leben sei". Ihre Ex-Sucht öffentlich zu machen, sei ihr ein Herzenswunsch. "Wir müssen damit aufhören, uns selbst Vorwürfe zu machen und über uns und unser Umfeld zu urteilen", schrieb Presley im Vorwort des Buches. "Das beginnt damit, unsere Geschichten zu teilen."

Nun sieht sich Lisa Marie Presley, die als Kind auch schon Zeugin des Todes ihres Vaters geworden war, erneut mit einer schweren Tragödie konfrontiert.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.