Künftige Königin: Was die Neue Princess of Wales Kate ausmacht
Sie ist diskret, ihre Auftritte sind stets makellos und, wenn gewünscht, auch glamourös: Obwohl von bürgerlicher Herkunft, hat sich Kate Middleton an der Seite von Prinz William über die Jahre zu einer festen Größe der britischen Monarchie entwickelt. Der neue Thronfolger und seine Frau, nun auch Prince und Princess of Wales, sind bei ihren Landsleuten ausgesprochen beliebt - die 40-Jährige laut einer Umfrage vom Frühjahr sogar noch etwas mehr als ihr Mann.
Für die Tochter einer mit einem Lieferservice für Partyartikel zu Wohlstand gekommenen Stewardess und eines Fluglotsen war es nicht einfach, sich an das Leben eines Mitglieds der Royals zu gewöhnen. Sie lernte William während ihres Kunstgeschichtsstudiums an der Universität St. Andrews in Schottland kennen, seither sind sie - abgesehen von einer kurzen Trennung 2007 - ein Paar.
Nach Bekanntwerden ihrer Verlobung mit William verfolgten Fotografen Kate auf Schritt und Tritt. Viele sahen bereits Parallelen zu Williams Mutter Diana, die 1997 in Paris auf der Flucht vor Paparazzi tödlich verunglückt war - und deren Titel Prinzessin von Wales sie nun geerbt hat. Medienberichten zufolge sollen sich Williams Freunde damals auch über den früheren Beruf von Kates Mutter Carole lustig machten.
William betonte stets das herzliche Verhältnis zu seinen Schwiegereltern. Kate äußerte sich nicht dazu, ebensowenig wie über ihre Erfahrungen als Neuzugang der Royals - im Gegensatz zur ihrer Schwägerin Meghan, der Frau von Williams jüngeren Bruder Harry.
Mit der Traumhochzeit von William und Kate im Jahr 2011 waren alle Vorbehalte vergessen. Seitdem gilt Kate als Bilderbuch-Royal. Sie wird als perfekte Mutter gerühmt, der es auf unaufdringliche Art gelingt, ihren drei Kindern George, Charlotte und Louis so gut es geht ein normales Leben zu ermöglichen. Auch ihre wachsenden Pflichten als Mitglied aus der ersten Reihe des Königshauses erledigt sie mit Charme und ohne Fehltritte.
In den vergangenen Jahren etablierten sich William und Kate zunehmend als beliebteste Royals - gleich hinter der verstorbenen Queen. Und als Vertreter einer moderneren Monarchie. So machte Kate aus den weniger angenehmen Umständen ihrer Schwangerschaften kein Geheimnis. Offen sprach sie über morgendliche Übelkeit und gab in einem Podcast zu, sie sei "nicht die glücklichste aller Schwangeren".
Später trat sie als eigene Hoffotografin ihrer Kinder in Erscheinung, und während der Corona-Pandemie unterstützten sie und ihr Mann öffentlich die Einführung des Impfstoffes, sprachen mit medizinischem Personal und mit Impfskeptikern.
Ein bisschen glamourös, aber diskret
Wenn Kate über Themen, die ihr am Herzen liegen, wird sie leidenschaftlich - etwa, wenn es um die frühe Entwicklung von Kindern geht: "Unsere frühe Kindheit prägt unser Erwachsenenleben", findet sie - und rief 2021 ein entsprechendes Programm ins Leben, das Royal Foundation Centre for Early Childhood.
Bei Feministinnen kommt die 40-Jährige allerdings weniger gut an. Die britische Schauspielerin Keira Knightley etwa warf Kate vor, mit ihrem gepflegten Äußeren Druck auf Frauen auszuüben, stets "schön auszusehen". Die Schriftstellerin Hilary Mantel verglich sie mit einer "Schaufensterpuppe ohne eigene Persönlichkeit".
Royal-Expertin Penny Junor nimmt die 40-Jährige jedoch in Schutz: "Ich denke, sie versteht ihre Rolle, die vor allem darin besteht, William zu unterstützen", sagt Junor der Nachrichtenagentur AFP. "Man sagt, sie sei langweilig und ein wenig konventionell. Wissen Sie, der große Erfolg der Queen in all den Jahren war es, genau das zu sein".