König der kecken Sprüche: Prinz Philip, der "Hunne", wird 99
Von Lisa Trompisch
Das britische Volk liebt den „störrischen, alten Fiesling“, wie er sich selber gerne bezeichnet, der heute, Mittwoch, seinen 99. Geburtstag feiert.
Und dabei musste Prinz Philip zu Beginn sogar sein deutsches Blut verleugnen.
Er wurde als Philippos Andreou Prinz von Griechenland und Dänemark auf Korfu geboren, auf dem Küchentisch, wie man sich erzählt. Er wuchs bei seiner Mutter, die später an Schizophrenie erkrankte, in Frankreich auf. Zum Vater hatte er nur schriftlichen Kontakt. Er ging unter anderem auch in Deutschland zur Schule, bis heute soll sein Deutsch sehr gut sein. Angeblich soll er heute noch lieber Kaffee, statt Tee trinken.
Als er 1947 die britische Staatsangehörigkeit annahm, änderte er seinen Nachnamen von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg zu Mountbatten.
Die Queen (94) soll sich bereits, als sie gerade mal 13 war, unsterblich in den stattlichen Beau (1,83 Meter) verliebt haben. Zum Missfallen von Queen Mum, die ihn anfangs nicht mochte und „den Hunnen“ nannte. Seine Schwestern durften nicht mal zur Hochzeit kommen, nur seine Mutter, die in ihren letzten Jahren bis zu ihrem Tod 1969 auch bei ihm und Elizabeth II lebte.
Für die Queen ist er der Fels in der Brandung, muss zwar bei offiziellen Anlässen immer drei Schritte hinter ihr gehen, sie sucht aber in wichtigen Belangen immer seinen Rat. Und er darf sein „Würstchen“, wie er sie liebevoll nennt, auch kritisieren.
„Er hört nicht gerne Komplimente, aber er ist in all den Jahren meine Stärke und meine Stütze gewesen. Was er für mich und was er für das Land getan hat, ist gar nicht zu ermessen“, schwärmte sie 1997 bei ihrer goldenen Hochzeit über ihn.
Das Geheimnis dieser 72-jährigen Ehe? „Die Queen mag Sex, wie ich auch“, sagte er zu seinem Biografen Gyles Brandreth. Und unterschiedliche Interessen zu behalten, seien ein Ehegeheimnis.
Überhaupt nimmt sich der Prinzgemahl kein Blatt vor dem Mund, eckte auch ab und zu mit seinen Sprüchen an. So soll er ja auch Helmut Kohl damals mit „Herr Reichskanzler“ angesprochen haben. Bei einem Gespräch mit einem Briten in Budapest sagte er: „Sie können noch nicht so lange hier sein, Sie haben keine Wampe.“
Einem britischen Studenten, der zu Fuß Papua-Neuguinea durchquert hatte, gratulierte er so: „Sie sind also nicht gegessen worden?“ Und im Gespräch mit einer Gruppe von Austauschstudenten in China: „Wenn Sie ein Jahr hierbleiben, werden Sie mit Schlitzaugen zurückkommen.“