Jackie Chan über Prostituierte, Spielsucht & Alkohol
Als humorvoller Martial-Arts-Star scheffelte der in Hongkong geborene Jackie Chan mit Kassenschlagern wie "Rumble in the Bronx" oder der "Rush Hour"-Trilogie ein Vermögen von rund 360 Millionen Euro. 2016 wurde dem in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Chan ein Ehrenoscar für sein Lebenswerk verliehen. Privat habe er sich nicht immer ruhmreich verhalten, wie der 64-Jährige nun in seiner Biografie "Never Grow Up" enthüllt.
Die Schattenseiten von Witzbold Jackie Chan
In seinen Memoiren, die am 4. Dezember erscheinen, geht der chinesische Kinostar mit sich selbst hart ins Gericht. Chan beschreibt sich als "Dreckskerl", der Frauen schlecht behandelt und zu Wutausbrüchen neigt.
Er habe früher mit Goldketten geprotzt, mit Prostituierten geschlafen, sei unter Alkoholeinfluss Auto gefahren – und habe so auch einen Porsche und Mercedes Benz zu Schrott gefahren.
Seiner ersten Freundin gegenüber habe er sich "furchtbar" verhalten. Er habe getrunken und sei spielsüchtig gewesen. Wenn er vom Spielen und Trinken heimkam und merkte, dass sie ebenfalls zu Hause war, verließ er gleich wieder die Wohnung – nur um erneut trinken und spielen zu gehen.
Als er seine Frau, die taiwanesische Schauspielerin Joan Lin kennenlernte, mit der Chan seit 1981 verheiratet ist und einen Sohn hat, sei er völlig paranoid gewesen. Er habe gedacht, dass Lin es auf sein Vermögen abgesehen hat und habe Geld vor ihr versteckt.
Nach seinem Durchbruch hob er ab
Gleichzeitig habe er sein Geld regelrecht verprasst, seine Freunde mit teuren Geschenken überhäuft und alle um sich herum ständig eingeladen. Einmal habe er 500.000 Dollar ausgegeben, um sein Stunt Team in Hong Kong mit teuren Uhren zu beschenken.
"Ich mag es, Menschen um mich zu haben und gehe gerne mit einer großen Gruppe essen. Ich habe zwei Millionen im Jahr dafür ausgegeben, anderen Leuten Essen zu spendieren", zitiert die Daily Mail vorab aus der Biografie.
Der Schauspieler sei so versessen auf seine Karriere gewesen, dass er kaum Zeit mit seiner Familie verbrachte. Einmal habe er während eines Streits mit seiner Frau seinen Sohn Jaycee, der damals noch ein Baby war, sogar quer durch den Raum auf ein Sofa geworfen.
Später betrog Chan seine Frau mit der ehemaligen Miss Asia Elaine Ng, mit der er eine außereheliche Tochter zeugte – zu der er keinen Kontakt hat und die er auch in seiner Biografie mit keinem Wort erwähnt.
Inzwischen gibt sich der Schauspieler geläutert. Irgendwann habe er in den Spiegel gesehen und zu sich selbst gesagt: "Du bist ein echter Scheißkerl". Damals habe sich Chan geschworen, sich zu ändern.
Sein unreifes Verhalten von früher erklärt Chan mit seiner Unsicherheit.
"Ich kann nicht schreiben"
In seiner Biografie schreibt der Sohn eines Dienstmädchens und eines Kochs auch über seinen steinigen Weg zum Erfolg.
Chan, der auf der China Drama Academy ausgebildet wurde, wo er Kampfkünste wie Karate, Judo und Taekwondo erlernte und jeden Tag nach nur sechs Stunden am Schlaf um 5 Uhr aufstand, um zu trainieren, startete zunächst als Stuntman durch, bevor er als Schauspieler entdeckt wurde.
Schreiben oder Mathematik habe er aber nie gelernt, gesteht Chan in seiner Biografie. Er sei in der Schule viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, Streiche zu spielen. Selbst heute habe seine American Express Card keine Unterschrift, weil er nicht schreiben könne, so die Martial-Arts-Ikone.