Intrigen & Streit: Was die "Spice Girls" einst zu Fall brachte
Fans sind aus dem Häuschen: Die " Girls" haben am Montag ihre Bühnen-Reunion verkündet. Im Juni starten vier der ehemals fünf Sängerinnen ihre Comeback-Tour (dazu mehr): Mel C. (44), Geri Halliwell (46), Emma Bunton (42) und Mel B. (43) wollen es noch einmal wissen. Nicht dabei sein wird allem Anschein nach Victoria Beckham (44).
Von 1994 bis 2000 hatten die "Spice Gils" mit Hits wie "Wannabe" und "Spice Up Your Life" für Furore gesorgt und Millionen Alben verkauft. Doch während die Band einst den Slogan "Friendship never ends" trällerte, scheint es mit der Freundschaft hinter den Kulissen nicht so recht geklappt zu haben.
Streit & Mobbing
Mel B. verriet in einem Interview, dass sich die " Spice Girls" zu Bandzeiten oft gestritten hätten. Vor allem zwischen ihr und Victoria Beckham habe es früher heftig gekracht. "Wir kämpfen, wir streiten, wir machen es wieder gut…Es war schon immer so. So war es mit uns fünf in all den Jahren", erzählte die 43-Jährige gegenüber perezhilton.com über ihre Beziehung zu ihren ehemaligen Bandkolleginnen.
Vor alle Mel C. litt unter dem Konkurrenzkampf und den Intrigen innerhalb der Band. 2016 behauptete sie gegenüber Attitude, von den anderen Mädchen während ihrer Zeit bei den "Spice Girls" übelst gemobbt worden zu sein.
"Ich werde keine Namen nennen. Es wurde angesprochen und es war ihnen klar, was sie getan haben. Sie haben sich entschuldigt", so die 44-Jährige. Heute würde sie sich das nicht mehr gefallen lassen. Damals sei der Druck in der Band und der Kampf um Beliebtheit aber sehr stark gewesen.
Offenbar waren die Egos einiger Bandmitglieder zu groß, um eine harmonische Zusammenarbeit auf Dauer zu gewährleisten. Nach Halliwells Ausstieg im Jahr 1998 kündigte die Band 2001 schließlich eine Pause an. Die einzelnen Mitglieder widmeten sich fortan ihren Solokarrieren – und auch privat brach der Kontakt größtenteils ab.
Allüren bei Reunion-Tour
Auch ihre letzte gemeinsame Tournee in Originalbesetzung im Jahr 2007 sei ein Desaster gewesen, berichtet Journalistin Alison Boshoff in einem Artikel der Daily Mail. Obwohl die Tour ein kommerzieller Erfolg war und über 100 Millionen Dollar eingespielt hat, soll es hinter den Kulissen zwischen den Sängerinnen mächtig gebrodelt haben.
Bereits bei den Proben habe sich Emma Bunton von den Egos ihrer einstigen Kolleginnen eingeschüchtert gefühlt. Vor allem Halliwell sei mit ihren Allüren negativ aufgefallen – so musste unter anderem ein Videodreh unterbrochen werden, damit Ginger Spice meditieren könne.
Victoria habe alle mit ihren Telefongesprächen genervt. Sie habe andauernd mit David Beckham telefoniert, aber so getan, als hätte sie Donatella Versace am Telefon. Sie habe sich laut Boshoff als "Superstar" aufgespielt und sich mit Bodyguards und einem eigenen Security-Team umgeben. Das Verhalten der Fashiondesignerin habe bei ihren Kolleginnen für Ärger gesorgt.
Geri Halliwell sei die erste gewesen, die die Tour deswegen abbrechen wollte. Insidern zufolge, weil sie auf Beckhams Karriere eifersüchtig war. Auch Mel B. habe keine Lust auf eine weitere Zusammenarbeit gehabt. "Ich war damals an einem schlechten Punkt mit meiner Ehe und ich hatte das Gefühl, dass ich nicht weitermachen kann, in dieser künstlichen Welt zu leben", rechtfertigte sie sich nun bei einer Pressekonferenz.
Uneinigkeiten wegen "Spice Girls"-Reunion
Ein erneutes Band-Comeback schien zunächst unwahrscheinlich. Vor allem Beckham schien sich quer zu stellen. 2012 war sie bei der Abschlussshow der Olympischen Spiele noch mit ihren einstigen Kolleginnen aufgetreten. Als die "Spice Girls" 2016 zum Band-Jubiläum ein Überraschungsvideo veröffentlichten, war die vierfache Mutter dann aber nicht mehr dabei.
Seitdem war immer wieder von einer Band-Reunion die Rede. Doch während Mel C. eine Wiedervereinigung der Gruppe vor zwei Jahren noch für ausgeschlossen hielt, solange sich Victoria Beckham nicht zu einer Rückkehr überreden ließe, verzichtet man nun offenbar auf ihre Teilnahme an der Tour.
Laut Daily Mail hätten sich Mel B., Mel C., Geri Horner und Emma Bunton mit der Fashiondesignerin und ihrem einstigen Manager Simon Fuller (der seit 2002 für Beckham tätig ist) verworfen. "Posh" habe angeblich sogar gedroht, die anderen zu verklagen, wenn sie versuchen sollten, die Reunion zu viert durchzuführen, berichten Klatschblätter. Laut einem Bericht von Contactmusic sei es deswegen zwischen der Modemacherin und Mel B. im Oktober zu einem Streit am Telefon gekommen.
"Die Mädels sind sauer auf Victoria, weil sie der Reunion erst zustimmte und dann absprang. Am Ende des Austauschs sagte Melanie zu Victoria: 'Fuck off, du bitch!' Und das war wohl das Ende des Gesprächs", zitierte damals die Sun eine anonyme Quelle.
Die Streitigkeiten scheinen auch finanzielle Gründe zu haben: In kleinerer Besetzung würde jedes Mitglied viel weniger bekommen als im Falle einer Reunion mit allen fünf Sängerinnen. Victoria könne sich laut der britischen Boulevardzeitung auch über Einnahmen freuen, ohne dass sie selbst auf der Bühne steht. Als ehemaliges "Spice Girl" verdiene sie allein durch ihre Teilhabe an den Musikrechten mit.