Erstes TV-Interview nach Prozess: Amber Heard stichelt gegen Jury und Johnny Depp
Ihr Aussagen im Zeugenstand im Zuge ihres Prozesses gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp hatten ihr ja schon in den sozialen Medien wenig Ruhm eingebracht. Schließlich musste Amber Heard eine Niederlage akzeptieren. Im Verleumdungsprozess zwischen dem Ex-Paar ging der "Fluch der Karibik"-Star als moralischer Sieger hervor - auch wenn die Geschworenen beide Seiten wegen Verleumdung schuldig gesprochen hat. Heard müsse ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar (14 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen, während Depp seiner früheren Frau zwei Millionen Dollar zahlen müsse.
Amber Heard enttäuscht über Urteil
Heard hatte ihrem Ex-Mann häusliche Gewalt vorgeworfen, Depp wiederum beschuldigte sie, immer wieder gewalttätig geworden zu sein. "Diese Jury hat mir mein Leben zurückgegeben", jubelte Johnny Depp nach der Urteilsverkündung. "Das Ziel, diesen Prozess voranzubringen, war von Anfang an, die Wahrheit ans Licht zu bringen - egal wie es ausgehen würde. Die Wahrheit zu sagen war etwas, was ich meinen Kindern und all denjenigen, die mich immer unterstützt haben, geschuldet habe. Jetzt wo ich das geschafft habe, fühle ich einen inneren Frieden in mir."
Heard zeigte sich hingegen zutiefst enttäuscht. "Die Enttäuschung, die ich heute fühle, kann man nicht in Worte fassen", schrieb die Schauspielerin via Kurznachrichtendienst Twitter. Dass die Jury ihr trotz eines "Bergs an Beweisen" größtenteils nicht geglaubt habe, breche ihr Herz. Zudem sehe sie das Urteil als einen "Rückschritt" für andere Frauen in ähnlicher Situation. "Ich bin traurig, dass ich den Prozess verloren habe. Aber ich bin noch trauriger, dass ich anscheinend ein Recht verloren habe, von dem ich davon ausgegangen war, dass ich es als Amerikanerin habe - frei und offen zu sprechen."
Amber Heard: Erstes Interview nach Prozess
In einem Interview mit der "Today Show", das am Donnerstag aufgezeichnet und am Montagmorgen ausgestrahlt wurde, hat sich die 36-Jährige nun ausführlicher zu dem für sie vernichtendem Urteil ausgesprochen. Darin ging die Schauspielerin unter anderem auf den Hass ein, mit dem sie während des Prozesses von Seiten der Öffentlichkeit konfrontiert war. Das Urteil der Jury bezeichnete Heard als "unfaire" Entscheidung.
"Sogar jemand, der sicher ist, dass ich all diesen Hass und diese Bosheit verdiene, selbst wenn man denkt, dass ich lüge", habe es in den sozialen Medien ihrer Meinung nach keine faire Darstellung gegeben. "Du kannst mir nicht sagen, dass du das für fair hältst", sagte Heard.
Heard über Depp: "Er ist ein fantastischer Schauspieler"
Die "Aquaman"-Darstellerin warf der Jury zudem indirekt vor, sich von Depps Schauspieltalent blenden gelassen zu haben. Sie bezichtigte ihren Ex-Mann, die Geschworenen beeinflusst zu haben, indem er bezahlte Angestellte und Fremde eingesetzt habe, um im Zeugenstand während des Prozesses für ihn auszusagen.
Auch wenn sie der Jury an sich keine Vorwürfe mache - dass die Geschworenen entschieden haben, wie sie entschieden haben, würde sie nicht wundern.
"Ich werde es so ausdrücken, wie konnten sie ein Urteil fällen, wie konnten sie nicht zu diesem Schluss kommen?", beschwerte sich Heard. Die Geschworenen seien von "ununterbrochenen, unerbittlichen Zeugenaussagen von bezahlten Angestellten" und Fremden beeinflusst worden. "Ich mache ihnen keine Vorwürfe, ich mache ihnen keine Vorwürfe, ich verstehe tatsächlich, er ist ein geliebter Charakter und die Leute haben das Gefühl, dass sie ihn kennen. Er ist ein fantastischer Schauspieler", meinte sie über ihren Ex-Ehemann Johnny Depp.