"Übergangskönig" Charles könnte Regentschaft schon bald an Prinz William übergeben
Der deutsche Adelsexperte und Autor Alexander von Schönburg hält es für möglich, dass der britische König Charles (74) die Regentschaft eines Tages an seinen älteren Sohn William abgibt. "Charles ist ein Übergangskönig, und er weiß das", sagte von Schönburg der Deutschen Presse-Agentur in London kurz vor der Krönung von König Charles III. am Samstag.
Rückzug schon nach 10 Jahren?
Das müsse nicht bedeuten, dass Charles abdanke, aber er könne sich zurückziehen und die wichtigsten Aufgaben an William übergeben. Dem Autor des kürzlich erschienenen Buchs "Was bleibt, was wird - die Queen und ihr Erbe" zufolge könnte Charles seinem Sohn William lediglich den Boden bereiten. Er schätzt, dass es schon in zehn Jahren so weit sein könne. Dafür spreche, dass William, der inzwischen selbst 40 Jahre alt ist, dann noch mit einer gewissen Frische auf den Thron gelangen würde.
➤ Lesen Sie hier mehr: Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023
Für Charles sei es dafür längst zu spät. Mit seinen Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie religiöser Toleranz und Diversität habe Charles zwar den Zeitgeist der heutigen Jugend vorhergesehen, aber in dieser Gruppe kaum eine Anhängerschaft. Seine traditionellen Unterstützer im konservativen Milieu verprelle er hingegen er mit seinen Ansichten.
William habe zudem mit seiner Frau, Prinzessin Kate, ein "Ass im Ärmel". Anders als Charles oder dessen Frau Königin Camilla (75) habe Kate Bodenhaftung durch ihre bürgerliche Herkunft.
➤ Lesen Sie hier mehr: Krönung: Charles' "nicht verhandelbare" Seelengefährtin
Auch im persönlichen Umgang sei sie alles andere als abgehoben. Das werde helfen, die von der Zustimmung in der Bevölkerung abhängige Institution der Königsfamilie in die Zukunft zu führen. König Charles, den der selbst aus adligem Hause stammende von Schönburg ebenfalls aus persönlichen Begegnungen kennt, müsse man einfach mögen, sagte der Experte.
Charles sei aber von sich eingenommen und fühle sich auserwählt. Ganz anders sei das bei seiner Mutter Queen Elizabeth II. gewesen.