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Causa Weinstein: Schauspielerin Ashley Judd dankte Zeuginnen für Mut

Nach dem Schuldspruch im Vergewaltigungsprozess gegen Harvey Weinstein hat US-Schauspielerin Ashley Judd den Mut der Frauen gelobt, die gegen den einst mächtigen Hollywood-Produzenten ausgesagt haben. Sie wolle den Frauen danken, die mit ihren Aussagen "durch eine traumatische Hölle" mussten, schrieb die 51-Jährige am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

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Sie hätten "Mädchen und Frauen überall" einen großen Dienst erwiesen. Judd war im Oktober 2017 eine der ersten Schauspielerinnen, die Weinstein öffentlich des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigten. Im April 2018 reichte sie Klage gegen den Filmproduzenten ein. Sie warf ihm vor, ihre Filmkarriere zerstört zu haben, weil sie seine sexuellen Annäherungsversuche zurückwies.

Vor Judd hatte schon die Frauenrechtsgruppe Time's Up das Urteil gegen Weinstein begrüßt: Sie sprach vom Beginn einer "neuen Ära der Gerechtigkeit". Es handle sich um eine deutliche Botschaft, dass sexuelle Gewalt nicht länger geduldet werde.

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Das Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den "Pulp Fiction"-Produzenten hatte im Herbst 2017 dazu geführt, dass sich die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt gegen Frauen formierte. Der Anfang Jänner in New York gestartete Prozess galt als Prüfstein für die Bewegung.

Weinstein-Anwälte kündigten an, Urteil anfechten zu wollen

Weinstein wurde am Montag in einem historischen Urteil von einem Geschworenengericht in New York der Vergewaltigung und schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll am 11. März verkündet werden, dem 67-Jährigen drohen zwischen fünf und 29 Jahren Haft. Weinstein weist alle Vorwürfe zurück, er sprach stets von einvernehmlichen sexuellen Beziehungen.

11. Oktober 2017: Wegen der Vergewaltigungsvorwürfe setzt die britische Filmakademie Bafta die Mitgliedschaft des US-Filmproduzenten aus. Weinsteins Verhalten sei "völlig inakzeptabel und unvereinbar mit den Werten der Bafta" und habe "absolut keinen Platz" in der Filmindustrie. Die Bafta vergibt die wichtigsten Filmpreise Großbritanniens.

14. Oktober 2017: Hollywood kehrt Weinstein endgültig den Rücken: Die Oscar-Akademie schließt den Produzenten aus ihren Reihen aus. Nach einer Dringlichkeitssitzung in Los Angeles erklärt der 54-köpfige Vorstand, die Entscheidung solle die Botschaft aussenden, dass "sexuell aggressives Verhalten" in der Filmbranche nunmehr "vorbei" sei.

Die Welle der Empörung schlägt immer höher, der Zorn kanalisiert sich in diesen Tagen im Internet vor allem in einem Hashtag: #MeToo wird zum Schlachtruf der Debatte und des Kampfes gegen sexuelle Gewalt.

3. November 2017: Die New Yorker Polizei kündigt an, einen Haftbefehl gegen Weinstein wegen Vergewaltigung vorzubereiten. Konkret geht es um den Fall der Schauspielerin Paz de la Huerta. Sie hatte Weinstein beschuldigt, sie 2010 zwei Mal in New York vergewaltigt zu haben.

24. Mai 2018: Weinstein will sich angeblich den New Yorker Behörden stellen: Das berichtet die Zeitung New York Times unter Berufung auf namentlich nicht genannte Strafverfolger. Die Zeitung Daily News berichtet, Weinstein drohe mindestens eine Anklage wegen sexueller Gewalt. Der Fall reiche in das Jahr 2004 zurück.

31. Oktober 2018: In den USA sind neue Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein bekannt geworden. Eine aus Polen stammende Frau wirft Weinstein einen sexuellen Angriff im Jahr 2002 vor, als sie erst 16 Jahre alt war.

26. April 2019: Das Strafverfahren gegen Weinstein wegen sexueller Übergriffe soll erst am 9. September beginnen, teilt das Gericht in New York mit, vor dem der Prozess stattfindet. Verteidigung und Anklage hatten US-Medien zufolge mehr Vorbereitungszeit erbeten. Zunächst war der Prozessauftakt für Mai geplant gewesen, dann auf Juni verschoben worden.

23. Mai 2019: Weinstein erzielt in seinen Zivilverfahren wegen sexueller Übergriffe eine vorläufige Vereinbarung über eine Millionenentschädigung. Die außergerichtliche Regelung, die sämtliche Opfer und Gläubiger betrifft und auch die Verfahren in Kanada und Großbritannien einschließt, beläuft sich laut Medien auf 44 Millionen Dollar (39,4 Millionen Euro). Die strafrechtliche Verfolgung des Ex-Filmproduzenten bleibt davon unberührt.

12. Juli 2019: Weinstein präsentiert ein neues Anwaltsteam für seinen Prozess. Die Anwälte Donna Rotunno und Damon Cheronis aus Chicago würden nun zusammen mit Arthur Aidala aus New York seine Verteidigung übernehmen. Von mehr als einem halben Dutzend Anwälten hatte sich Weinstein zuvor schon getrennt - oder sie hatten selbst das Handtuch geworfen.

23. Oktober 2019: Rose McGowan, eine der Vorkämpferinnen der #MeToo-Bewegung, zieht gegen Weinstein vor Gericht. Die US-Schauspielerin ("Charmed - Zauberhafte Hexen") reicht vor einem Bundesgericht in Kalifornien Klage gegen den Ex-Hollywoodmogul ein.

11. Dezember 2019: Weinstein schließt eine weitere Vereinbarung über Entschädigungszahlungen an dutzende Frauen, die ihm sexuelle Gewalttaten vorwerfen. 25 Millionen Dollar (22,4 Millionen Euro) soll den Angaben seines Anwalts zufolge unter mehr als 30 Schauspielerinnen und früheren Angestellten Weinsteins aufgeteilt werden, die juristisch gegen den ehemaligen Hollywoodmogul vorgegangen sind. Die Anschuldigungen reichen von sexueller Belästigung bis Vergewaltigung.

16. Dezember 2019: Es wird bekannt, dass der Prozess gegen Weinstein am 6. Jänner 2020 in New York beginnen soll. Dies kündigte eine Anklägerin, das italienische Model Ambra Battilana Gutierrez, an.

24. Februar 2020: Harvey Weinstein ist der Vergewaltigung und schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen worden. Zugleich sprach eine Jury in New York den 67-Jährigen am Montag aber von zwei Anklagepunkten wegen wiederholter schwerer sexueller Angriffe frei, die eine lebenslange Haftstrafe hätten nach sich ziehen können.

Richter James Burke wies einen Antrag der Verteidigung ab, den einstigen Hollywood-Mogul bis zur Verkündung des Strafmaßes wegen gesundheitlicher Probleme gegen Kaution auf freiem Fuß zu lassen. Er solle aber in einer Krankenstation untergebracht werden. Am Abend wurde Weinstein allerdings wegen Brustschmerzen von der berüchtigten Gefängnisinsel Rikers Island ins Bellevue-Krankenhaus nach Manhattan verlegt, wie einer seiner Sprecher bestätigte.