Alkohol mit 7, Tabletten mit 10: Delevingne über Abgründe ihres Substanzmissbrauchs
Im Gespräch mit dem Vogue-Magazin, dessen April-Cover sie ziert, gestand Cara Delevingne, dass sie sich aufgrund einer existenziellen Krise "in Rehab" (Deutsch etwa: auf Reha) begeben habe. Wie schlecht es ihr wirklich ging habe sie erst realisiert, als im vergangenen September Fotos von ihr aufgetaucht waren, auf denen sie einen verwahrlosten Eindruck machte. Auf den Bildern rauchte das Model auf dem Flughafen in Los Angeles rastlos Kette und wirkte auch sonst wie weggetreten. Zudem war sie barfuß unterwegs. Fans und Freunde zeigten sich besorgt. Und auch Delevingne selbst musste einsehen, dass sie professionelle Hilfe braucht.
Delevingne: Substanzmissbrauch begann schon in Kindheit
Im Interview mit der Vogue taucht das britische Supermodel tief in die Abgründe seines anhaltenden Substanzmissbrauchs ein. Sie habe schon als Kind angefangen, Alkohol und Drogen zu konsumieren, was im Alter von 15 Jahren zu einem Zusammenbruch geführt habe. Die 30-Jährige gestand, dass sie zum ersten Mal im Alter von sieben Jahren betrunken gewesen sei und erinnerte sich: "Ich bin im Haus meiner Oma in meinem Schlafzimmer mit einem Kater aufgewacht, in einem Brautjungfernkleid. Ich war herumgegangen und hatte Champagnergläser gekippt."
Drei Jahre später wurden ihr im Alter von zehn Jahren Schlaftabletten verschrieben, um ihre Schlaflosigkeit zu bewältigen. Als Teenager wurde bei ihr Dyspraxie diagnostiziert, eine neurologische Erkrankung, die die körperliche Koordination beeinträchtigt. Dies habe ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt, was zu Selbstverletzung geführt habe. Delevingne sprach darüber, dass sie sich selbst Schaden zufügte, indem sie ihren Kopf gegen einen Baum schlug, "um zu versuchen, mich umzuhauen". Sie beschrieb, wie sie sich kratzte, Antipsychotika verschrieben bekam und – an ihrem tiefsten Punkt – mit dem Gedanken spielte, sich das Leben zu nehmen.
Trotz diverser Therapien erlitt das Model im Alter von 15 Jahren einen Nervenzusammenbruch. Sie erklärt diesen Umstand damit, dass "alles, womit ich mich nicht befasst hatte, an die Oberfläche kam".
"Das war weniger ein chemisches Ungleichgewicht als vielmehr eine vollständige Traumareaktion", ist sich das Model sicher, das als Kind Zeuge der Heroinsucht seiner Mutter Pandora geworden ist. "Ich hatte das verdammte Loch darin nicht aufgedeckt, den wahren Strudel darin."
Medikamente hätten ihr damals das Leben gerettet. Ihre Diagnose halte sie aber auch für schädlich. "Es gab so viele Male, dass ich ermutigt wurde, dies zu nehmen oder auf das gesetzt zu werden", erinnert sich Delevingne an ihren Leidensweg.
Heute weiß sie, dass sie eine kontinuierliche Behandlung braucht. Sie hat sich einer 12-Stufen-Therapie verschrieben und will weiterhin an sich arbeiten.