Ursula Strauss trotz vieler Verluste "ein sehr beschenkter Mensch"

"Das erste Wort, das mir einfällt, wenn es um Liebe geht, ist mein Mann. Das ist ganz klar. Er ist die Liebe meines Lebens und wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich wahrscheinlich schon untergegangen. So eine Liebe erleben zu dürfen, ist das größte Geschenk in meinem Leben. Dafür bin ich von ganzem Herzen dankbar. Für die Liebe muss man aber auch etwas tun. Liebe und Faulheit vertragen sich nicht so gut miteinander, hab ich den Eindruck. Und Liebe ist auch die Liebe meiner Familie. Liebe ist wahrscheinlich Heimat. Dieses warme, geborgene Gefühl von daham sein", erzählt sie.

"Das hat mich sehr verändert. Man muss dazu sagen, zwei Wochen nach dem Unfall ist mein Vater gestorben. Das waren schon sehr viele Schicksalsschläge auf einmal. Ich hab lange gebraucht, um mich wieder mit dem Außen verbinden zu können." Die Schauspielerin bezeichnet sich aber trotz allem als sehr beschenkten Menschen. "Ich hab so viel Glück erleben dürfen in meinem Leben, viel Verlust auch. Aber auch der Verlust hat mich etwas gelehrt. Und vielleicht ist es das. Bis ans Lebensende weiterlernen wollen oder entwickeln wollen", beschreibt Strauss ihr Lebensmotto.

"Vor Kurzem hab ich bei einer Lesung ein Gedicht gelesen, dass man sich immer beschwert, dass im neuen Jahr auch nicht alles so ist, wie man es haben will. Und der Schlusssatz ist sehr berührend, weil da steht: 'Und dass du lebst, allein das ist schon wunderbar'. Das stimmt einfach. So lange wir hier sind, wollen wir das Hier auch greifen und erweitern und genießen. Diese Dankbarkeit, am Leben zu sein, sollte man nicht aus den Augen lassen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, merke ich, wie mich die kleinen Dinge immer mehr erfreuen."

Die Schauspielerin bereut auch nichts, denn "das bedeutet ja auch immer, in der Vergangenheit verhaftet zu sein".