"The Voice of Germany": Grazerin Jacqueline Haider über Kopftuch und Kritik
"Ich erfülle mir mit dem Auftritt bei ,The Voice' einen Kindheitstraum und möchte zeigen, was ich draufhabe", so Jacqueline Haider, die sich den gestrengen Coaches Yvonne Catterfeld, Samu Haber, Mark Forster und Kamrad stellte.
Die Grazerin hat schon als kleines Kind im Auto ihrer Eltern gesungen, sie spielt Gitarre und Klavier, aber ist noch nie professionell auf einer Bühne gestanden. Bis jetzt.
Mit ihrer Interpretation von "Nothing's Gonna Change My Love For You" konnte sie bei den Blind Auditions alle vier Coaches von sich überzeugen. Entschied sich aber dann dazu ins Team Mark Forster zu gehen.
An ihrem Gesang gab es rein gar nichts auszusetzen, trotzdem hagelte es im Netz auch kritische Kommentare - aufgrund ihres Kopftuches. Die Grazerin ist nämlich vor zwei Jahren zum Islam konvertiert.
"Teilweise muss ich bei den Kommentaren lachen. Nur weil ich Kopftuch trage, wird angezweifelt, dass ich eine Grazerin bin", sagte sie dazu.
"Ich wurde christlich erzogen, meine ganze Familie sind Christen", erzählte sie der Kleinen Zeitung. Halt habe sie aber nie im Christentum gefunden. Sie habe begonnen sich näher mit dem Koran zu befassen und hat dabei das Gefühl bekommen, dass das ihre Religion sei. Von ihrer Familie bekam sie volle Unterstützung, auch wenn ihre Großmutter "anfangs schockiert" war.
Der Entschluss auch einen Hijab zu tragen war für sie aber nicht leicht. "Das war für mich eine Art innerer Kampf." Es würde dem Kopftuch nämlich nach wie vor in Österreich etwas Negatives anhaften. Erst auf einer Reise in Barcelona traute sie sich das erste Mal das Kopftuch öffentlich zu tragen.
Die negativen Kommentare haben für sie auch "mit religiöser Bildung zu tun – viele in Österreich denken beim Islam an Attentate und Terroristen", sagte sie der Kleinen Zeitung. "Die Leute, die einem Schlechtes wünschen oder die nicht an dem Tuch vorbeisehen können, sind sowieso nicht Leute, die ich in meinem Leben haben will."
Heute, Donnerstag, stellt sie sich um 20.15 Uhr auf ProSieben den Battles (auf Joyn kann man die Folge schon streamen).
Spoiler: Leider geht es sich für sie nicht aus.
Ihren Traum von der Musik möchte sie aber nicht aufgeben, es eventuell auch bei anderen Castingshows versuchen. Sie arbeitet auch schon daran, ein Katzencafé in Graz zu eröffnen.