Tamara Mascara & Dimitar Stefanin über Dancing Stars: „Wir sind kein Experiment“
Von Lisa Trompisch
Man kann es nicht schönreden – das überraschende Dancing-Stars-Aus hat Dragqueen Tamara Mascara und ihren Tanzpartner Dimitar Stefanin wirklich schwer getroffen. Auch in den sozialen Medien gehen die Wogen nach wie vor hoch – sogar von Schiebung ist da die Rede.
„Das wird jetzt niemand mehr nachvollziehen können. Diese Anruferzahlen werden nicht veröffentlicht, insofern ist es sinnlos, da jetzt zu spekulieren“, so Raphael Massaro, wie Tamara Mascara ungeschminkt heißt.
Manche vermuten auch Homophobie dahinter. Davon will Raphael aber nichts wissen. „Ich habe auch ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass Österreich nicht so weit ist. Ich habe keine einzige homophobe oder negative Nachricht bekommen. Ich verstehe auch nicht, dass mir Leute versuchen zu erklären, das Publikum von Dancing Stars sei alt und verstaubt. Ich bekomme irrsinnig viele Nachrichten von älteren Menschen“, erzählt er im KURIER-Gespräch.
Das ganze Interview über das Aus, die Jury, gemeinsame Zukunftspläne und wer die Show gewinnen wird:
„Insgesamt denke ich mir nur, es ist sehr eigen, dass meine fast 13.000 Follower auf Instagram plötzlich alle kein Handy mehr hatten“, meint er über die fehlenden Anrufe, die für das Show-Aus verantwortlich sind.
Denn seine tänzerische Leistung war gut, er ist über seine eigenen Grenzen gegangen, wie er betont. „Eine großartige Erfahrung“, sagt er über seine Teilnahme. Ein paar Aussagen hätte sich die Jury aber sparen können – so auch den Vergleich mit einem Experiment. „Wir sind zwei Menschen, die miteinander tanzen und die sehr gut miteinander befreundet sind, aber wir sind kein Experiment! Kein Mensch darf als Experiment bezeichnet werden“, so Profitänzer Dimitar Stefanin.
„Vor allem sollte man in diesem Land sehr vorsichtig sein, gegenüber einem Homosexuellen das Wort Experiment zu verwenden. Das empfinde ich als wahnsinnig schwierig und grenzwertig. Denn ich glaube, die meisten wissen, was nicht unweit von hier in nicht allzulanger Vergangenheit mit Homosexuellen und Experimenten passiert ist“, sagt Raphael.
Sehr schade findet er auch, dass der ganze Aufwand, den er mit seinem perfekten Dragqueen-Auftritt für die Show betrieben hat, so wenig honoriert wurde. „Selbst Juror Dirk Heidemann, der so wie ich aus der LGBT-Szene (Anmerkung: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) kommt, hat immer nur die Sendezeit genützt, mir zu sagen, wie kalt und wie düster ich bin und was für eine angefressene Ausstrahlung ich habe. Und mit keinem Wort ist honoriert worden, dass es eigentlich ein Wahnsinn ist, was ich da neben dem Tanz auch an schauspielerischer und an Make-up-Leistung drauf gelegt habe.“