So hat man Barbara Wussow noch nie gesehen: "Meine schrägste Rolle"
Von Lisa Trompisch
Man kennt Schauspielerin Barbara Wussow als gute Seele des Traumschiffs. Nett, adrett, immer ein offenes Ohr für die Passagiere. Aber, sie kann auch ganz anders! Am 1. Oktober ist sie in der beliebten ORF-Serie "Vier Frauen und ein Todesfall" in einer ziemlich ungewöhnlichen Rolle zu sehen. Und zwar als schmuddelige Campingplatz-Chefin Peggy.
"Ich wollte Barbara Wussow - auch etwas gegen ihr Image - als zugedröhnte und permanent im Alkohol ,schwimmende' Campingplatzbesitzerin ,Peggy' besetzen und deshalb wurde sie für die Rolle angefragt", erzählt Regisseur Andreas Kopriva. "Als ich sie dann in einem Kaffeehaus getroffen habe, um die Rolle zu besprechen und um gemeinsam abzuklären, wie ,fertig', auf der ,Welle' und mit ,Alkoholflecken' im Gesicht die Rolle angelegt sein muss, hat Barbara mir dann erst nach und nach im Gespräch geglaubt, dass das wirklich ein ernstes Rollenangebot ist. Die längste Zeit hatte sie vermutet, dass das Ganze eine ,Versteckte Kamera'-Aktion ist…", lacht er.
"Das war sicherlich die bisher schrägste Rolle. Ich saß sehr lange in der Maske und die Verwandlung reichte von gelben Zähnen, abgebrochenen Fingernägeln, abgesplittertem Lack bis zu Tattoos und verfilzten Haaren. Als ich in den Spiegel geschaut habe, war ich begeistert - von der Arbeit der Maskenbildnerin", so Wussow dazu.
"Peggy kommt irgendwie aus der 68iger Generation, sie ist sozusagen übriggeblieben. Sie betreut den Campingplatz ganz gut, aber sie muss immer so einen gewissen Pegel haben. Es war ein Schritt in eine andere Richtung, der mir unheimlich viel Spaß gemacht hat", erzählt sie.
Sogar ein Tattoo hat sie sich für diese Rolle auf die Haut zaubern lassen. Aber natürlich kein echtes, denn davon hält Wussow überhaupt nichts.
"Ich habe keine und finde sie auch schrecklich. Dieses Brandmarken in Anführungszeichen kommt für mich überhaupt nicht infrage. Wenn es vielleicht ein kleiner Vogel auf der Ferse ist, geht das bei anderen schon. Aber diese riesigen Körperkulturen, die da im Moment so in sind… Ich hoffe inständig, dass meine Kinder nicht auf die Idee kommen."
Ausgestrahlt wird die Folge am 1. Oktober um 20.15 Uhr in "ORF 1".