Sängerin Hannah über Kritik, ihren außergewöhnlichen Style und Caterina Valente
Von Lisa Trompisch
Die heile Schlager- und urige Volksmusik-Welt sieht man Sängerin Hannah (39) eher nicht an – die Tirolerin hat ihren ganz eigenen Stil, und der ist eher rockig und wild. Sie selber nennt ihre Musikrichtung gerne „Alpenpunk“.
Ihre Bühnenoutfits kommen größtenteils von der Manufaktur „Herzblut“, unter der blonden Haarpracht ist auf dem Kopf der Tiroler Adler tätowiert und sie besitzt 300 Paar, überwiegend hochhackige, Schuhe. „An Schuhläden komme ich nicht so leicht vorbei“, meint sie lachend im KURIER-Gespräch.
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Wegen ihrer ausgefallenen Kleidung musste die quirlige Künstlerin auch schon ab und zu Kritik einstecken. „Ich habe gelernt, damit umzugehen. Am Anfang war das schon relativ schwer. Ich komme ja total vom Land und konnte mit Kritik nicht so umgehen, weil ich wollte eigentlich immer allen alles recht machen und allen gefallen“, erzählt sie.
„Aber irgendwann hab’ ich gemerkt, man kann es nicht jedem recht machen. Wenn mein Kleid weiß ist, dann wollen es die anderen rot haben, und wenn es blau ist, dann wollen sie es grün. Ich bin so, wie ich bin. Ich habe es insofern leicht, weil ich kann in so ziemlich alles schlüpfen und fühle mich gleich wohl. Ich muss mich da nicht verstellen, ob ich jetzt ein Dirndl oder Leggins anhabe oder ob ich ein Tüllkleid trage. Ich kann mich da gleich damit identifizieren. Ich genieße es einfach, modisch zu sein“, so Hannah, die seit elf Jahren auf der Bühne steht.
Und eigentlich heißt sie ja Petra, aber wegen ihrer Tiroler Landsfrau Petra Frey (42) musste ein anderer klingender Künstlername her. Die Tochter eines Mitarbeiters ihrer damaligen Plattenfirma heißt Hannah. „Er hat gesagt, das wäre doch ein cooler Künstlername. Man kann ihn von vorne nach hinten lesen und man kann ein gutes Logo daraus bauen. Dann ist es bei dem geblieben.“
Jetzt hat Hannah ein ganz besonderes Lied herausgebracht, nämlich eine musikalische Hommage an Universalkönnerin Caterina Valente, die im Jänner 90 wurde.
„Ich habe schon ganz, ganz lange Zeit Caterina-Valente-Songs gehört, noch beim Papa im Autoradio, auf Kassette aufgenommen.“ Später, als sie in Hamburg Gesang studierte, hat sie auch in Pflegeheimen mit den Bewohnern gesungen – hauptsächlich Valente-Lieder (wie „Tipitipitipso“).
„Sie ist für mich ein Riesen-Vorbild. Eine richtige Grande Dame, kann man sagen. Und als ich gehört habe, dass sie jetzt 90 wird, war das für mich Grund genug, diesen Song von Perry Como (US-Popsänger und Entertainer, gestorben 2001) zu covern.“
Und im Video zu „Caterina“ trägt Hannah wieder ein Mega-Outfit. „Das Kleid besteht aus 150 Meter Tüll, das war gar nicht so leicht, damit zu laufen.“
Warum Hannahs eigene Kinder biblische Namen tragen, wie sie die Corona-Pandemie bis dato überstanden hat, wie es beruflich weitergeht und was sich die Sängerin für die Zukunft wünscht, das sehen Sie auf schauTV und KURIER.at