Ö3-Abschied: Martina Rupp über Pension, Hochzeit und neue Projekte
Von Lisa Trompisch
Eigentlich wollte sie still und leise verschwinden, „wie’s Würschtl im Kraut“, zu schwer fällt ihr der berufliche Abschied von Ö3. Mit 18 hat Martina Rupp (wird am Dienstag 60) die Radioleidenschaft gepackt. Jetzt, 42 Jahre später, geht sie in Pension („Ich kann das böse P-Wort gar nicht aussprechen“).
„Es ist wie sterben für mich, das ist schon sehr theatralisch, das gebe ich zu, aber es war halt für mich so ein großer Teil des Lebens“, erzählt sie offen und ehrlich im Ö3-„Frühstück bei mir“, zu dem sie Kollegin Claudia Stöckl regelrecht überreden musste.
Ob die Jugendsendung „ZickZack“, „Treffpunkt Ö3“, „Wecker“, „Guten Morgen am Sonntag“ oder auch im ORF „konkret“, ihre einprägsame, sanfte Stimme begleitete Generationen.
„Eine meiner ersten Erinnerungen, sogar noch als Kind in Salzburg, war die sonnige Stimme von Martina Rupp. Sie war mir immer ein Vorbild, sie hat es immer geschafft mit ihrer Einstellung etwas auszustrahlen, was einem Mut macht und gute Laune. Ein freundlicher Mensch, der es gut mit einem meint“, sagt zum Beispiel ihr Kollege Robert Kratky.
„Die Königin des Radios“, nennt sie Andi Knoll.
„Wahre Liebe nützt sich nicht ab, sie verändert sich“, versucht sie ihre tagtägliche Begeisterung für ihren Job in Worte zu fassen.
Apropos, mit dem Wort „Lebensabend“ kann die gebürtige Wienerin so gar nix anfangen. Es gibt Ideen zu Podcast- und Buchprojekten, sie ist unterwegs zu neuen Ufern, wie sie erzählt.
Hochzeit nicht ausgeschlossen
Privat ist sie längs angekommen, vor sieben Jahren fand sie eine „reiferer und nicht weniger leidenschaftliche Liebe“ im Immobilienentwickler Peter Jäger. Sogar eine Hochzeit ist nicht ausgeschlossen. „Zu zweit, nur mit unseren Trauzeugen, nur für einander, nicht ein gesellschaftliches Remmidemmi.“
Sie spricht auch offen über ihre privat größte Krise, das Scheitern ihrer Ehe. „Ich habe viel falsch gemacht, ich empfinde, dass ich viel Schuld habe, dass ich meinen Kindern (Nicola und Tobias) die Möglichkeit genommen habe unbelastet aufzuwachsen. Das war nicht gut und ich übernehme die Verantwortung dafür“, so Rupp.
„Ich darf Frieden schließen mit meinen Fehlern, ich darf sie einschließen in mein Jetztsein, darf mir Neues zutrauen und Neues zulassen.“