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Ina Regen über "Macarena": "Ich versuche meinen Frieden zu finden"

"Du bleibst für immer jung. Und wir werden langsam älter. Und drahn uns nur mehr manchmal nach dir um ...“, barfuß sitzt Ina Regen (35) auf einer dunklen Bühne und singt mit ganz viel Gefühl diese Zeilen. Beim Amadeus-Award präsentierte sie erstmals ihr neues Lied „Macarena“. Was sich nach 1990er-Jahre-Spaß und Lebensfreude anhört, hat einen tieftraurigen Hintergrund. In dem Lied verarbeitet die stimmgewaltige Singer-Songwriterin den Selbstmord eines Jugendfreundes.

„Macarena war das erste Lied, das ich nach der Lockdown-Phase geschrieben hab’ oder nachdem irgendwie klar war, dass die Welt für eine Weile stillstehen wird. Eigentlich habe ich überhaupt nicht vorgehabt, dieses Lied zu schreiben oder dieses Thema aufzugreifen, aber diese Erinnerung aus meinem Leben hat mich heimgesucht“, erzählt sie im Gespräch mit dem KURIER.

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„Ich verarbeite ein Kapitel aus meiner Jugendzeit, wo sich einer meiner besten Freunde sehr überraschend und unangekündigt von seinem Leben verabschiedet hat. Ich versuche mit diesem Lied meine Gefühlswelt abzuschließen und irgendwie auch meinen Frieden zu finden, dass es eben Entscheidungen gibt im Leben, die man nicht beeinflussen kann. Die Freiheit des einen hört bei der Freiheit des anderen auf, und gleichzeitig ist es ein Tabuthema“, so die gebürtige Oberösterreicherin.

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„Ich hab so das Gefühl, dass gerade in Zeiten wie diesen, wo uns nicht nur eine Gesundheitskrise beschäftigt, sondern diese Herausforderung uns auch mit vielen anderen Krisen oder persönlichen Problemen konfrontiert, dass man da erst recht auf die psychische Gesundheit achten und einander auch Unterstützung anbieten sollte. Das ist wahnsinnig wichtig, und bei Bedarf sollte man sich eben auch professionelle Hilfe holen. Es ist okay, dass es einem nicht immer gut geht, und es ist okay, wenn man das nicht mit sich alleine ausmachen kann“, so ihr eindringlicher Appell.

Auch sie selbst hat schon einige Krisen gemeistert und sich nicht gescheut, um Hilfe zu bitten.

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„Darüber hinaus schreibe ich jeden Tag Tagebuch, um mir selber zu begegnen und vor mir selbst zuzugeben, wie es mir geht“, erzählt sie.

(Telefonische Hilfe im Krisenfall gibt es zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter der Nummer 142, kostenlos erreichbar von 0 bis 24 Uhr.)