Ferdinand Habsburg über den Rennsport, die Familie und die Liebe
Von Lisa Trompisch
Quasi direkt vom Nürburgring machte Rennfahrer Ferdinand Habsburg (23) Boxenstopp zum Interview im KURIER-Stadtstudio „Pods & Bowls“. Am zweiten DTM-Renntag schaffte der Kaiser-Spross beim Qualifying sogar den zweiten Platz – mit ein bisschen Beistand von ganz oben.
Ein entfernter Cousin von ihm wurde kürzlich zum Priester geweiht und stattete der Rennstrecke einen Besuch ab. „Er hat dann auch mein Auto gesegnet. Ich bin rausgefahren ohne große Veränderungen am Set-up vom vorigen Tag. Nur dass der Pater Wolfgang es gesegnet hat – und ich bin eine halbe Sekunde schneller gefahren als beim ersten Qualifying und bin in der vordersten Reihe gestanden“, erzählt er augenzwinkernd.
Die Zukunft der DTM stand ja durch den Rückzug der großen Autohersteller länger in der Schwebe, Boss Gerhard Berger werkt jetzt am Umbau.
„Er hat verschiedenste Pläne. Immer wenn er etwas macht, ist es etwas Beeindruckendes. Also, ich halte meine Ohren und Augen offen. Aber so wie die DTM momentan ist, ist es für mich das Spannendste, weil ich glaube, dass die Autos die Schnellsten sind, die sie jemals hatten und wir auch die ganze Zeit Streckenrekorde brechen und von dem her ist das, was wir gerade haben, wirklich extrem aufregend“, so Habsburg, der schon als Kind vom Rennsport geträumt hat.
Was auf der Rennstrecke alles passieren kann, wie es Papa Karl geht und was er über seine Schwestern sagt:
Bezüglich seiner Zukunft lässt sich der Audi-Pilot nicht stressen. „Man sollte ein bisschen vertrauen und sich nicht so viel den Kopf zerbrechen, vor allem nicht im Sport, weil man nie voraussehen kann, was passiert.“
Natürlich wäre die Formel 1 ein Thema, aber nicht unbedingt zwingend. Er ist auch offen für anderes. „Ich habe mich immer für Musik interessiert und Instrumente und Musikproduktion. Ich habe viel Interesse am Reisen, an dem, mich als Mensch weiterzuentwickeln und nicht nur im Kreis zu fahren“, lacht er.
Übrigens ist Ferdinand mächtig stolz auf seine jüngste Schwester Gloria (20), die nach Beirut geflogen ist, um dort bei den Aufräumarbeiten nach der schrecklichen Explosion zu helfen. Sie hat früher eine Zeit lang in Beirut gelebt und studiert auch die arabische Sprache. „Es ging ihr einfach darum, den Menschen dort zu helfen. Sie gibt einfach alles, was sie hat und das beeindruckt mich extrem.“
Beeindruckt hat ihn auch der frischangetraute Ehemann seiner Schwester Eleonore (26) – Rennfahrer Jérôme D’Ambrosio (34). „Ich habe ihr immer gesagt, dass man nicht einen Rennfahrer heiraten soll, weil das einfach nicht der richtige Mensch ist, mit dem man in einer Beziehung sein will. Aber gut, dass sie mir nicht zugehört hat. Er ist ein supercooler Typ mit einem Riesen-Herzen.“
Apropos Herz, seines hat der fesche Habsburger anscheinend auch schon verschenkt. „Der Name wird noch geheim gehalten, aber es gehört jemandem.“ Und weiter: "Momentan ist es noch eine schöne private Insel, auf der ich lebe."