Ex-Häftling und Model Jeremy Meeks in Wien: "Ich bereue nichts"
Eine lange Schlange hat sich in der Marionnaud-Filiale beim Gerngross in der Mariahilfer Straße gebildet. Das Ziel: Ein Selfie mit dem 1,83 Meter großen Mann mit den vollen Lippen und den stechend blauen Augen: Jeremy Meeks (35). Als Testimonial für die Parfummarke Gisada stellte er sich einem Meet&Greet mit seinen Fans. Berühmt wurde das nunmehrige Supermodel aber auf Umwegen.
2002 verbüßte er eine zweijährige Haftstrafe, da er bei einem Raubüberfall einen 16-jährigen Jungen krankenhausreif geprügelt hatte. Er war jahrelang Mitglied der gewalttätigen Straßengang "Grips". Und 2014 wurde er bei einer Razzia festgenommen. Als die Polizei seinen Mugshot auf Facebook teilte, ging dieser viral und er wurde direkt vom Gefängnis weg als Model für die Zeit nach seiner Haftstrafe gebucht.
"Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas möglich ist, aber Gott ist gut. Und er segnet mich und diese Chance ist einfach unglaublich", zeigt er sich im KURIER-Interview überwältigt von seinem plötzlichen Ruhm.
Von Reue aber keine Spur. "Ich bereue nichts. Leben ist das, was es ist. Und Leben ist, was man daraus macht. Mit allen Auf und Abs. So ist das Leben. Ich bereue nichts, weil es mich dorthin gebracht hat, wo ich heute bin."
Und das Leben hält so einiges für ihn bereit: Neben seiner Modelkarriere arbeitet er auch als Schauspieler (spielt in "True to the Game 2") und Modedesigner (Launch: Jänner). "Ich versuche alles zu machen, das möglich ist. Alles, das für mich selbst, meine Familie und meine Community positiv ist."
Apropos Familie: Fragen zum Privatleben waren strengstens verboten, weil er darüber nicht sprechen will. Bekannt ist jedenfalls, dass Meeks bis vor Kurzem mit Top-Shop-Erbin Chloe Green liiert war. Mittlerweile sollen die beiden aber getrennt sein.
Für Meeks war es übrigens nur ein Kurzaufenthalt in Wien. Am Mittwochnachmittag ging es schon wieder weiter nach Zürich. "Wien ist so eine schöne Stadt. Ich wünschte, ich wäre länger hier. Ich habe leider gar nichts gesehen - sehr traurig."
Abschließend hat er noch einen Rat parat: "Niemals aufgeben! Alles, das es wert ist, zu haben, ist hart. Also hart arbeiten!"