Dancing Stars: Vom Einschlafen, einem Treppensturz und einer falschen Ehefrau
Von Lisa Trompisch
Es ist wieder Showtime im ORF - am Freitagabend ging die erste Sendung der neuen Staffel "Dancing Stars" über die Bühne. Das neue Jurymitglied Maria Santner wird in den sozialen Medien hochgelobt, der neue Moderator Norbert Oberhauser noch etwas kritisch beäugt und über Jurorin Karina Sarkissova wird - wie immer - viel diskutiert.
Und den "Kampf" der Alphamännchen gibt's auch schon - besser gesagt, eine kleine Rangelei, denn Ex-Tormann Otto Konrads Darbietung eines langsamen Walzers hat Juror Balázs Ekker "aus tausend Gründen" so gar nicht imponiert. "Bin fast bissi eingeschlafen", lässt er den ehemaligen Kicker wissen.
"Dass es nicht gut ist, das weiß er auch. Was er nicht weiß, ist, dass seine Ausstrahlung nicht das Publikum angesprochen hat. Das war unsere Message an ihn. Wenn er schafft, das umzustellen, hat er einmal einen Fortschritt gemacht und wenn er noch ein bissl tanzen dazu lernt, dann hat er noch einen Fortschritt gemacht. So überlebt man von Sendung auf Sendung", so Ekker zum KURIER, der aber auch gleich betont, dass sich niemand vor ihm fürchten muss.
Pyrotechnische Sachen
Das mit dem Einschlafen will Konrad so aber nicht auf sich sitzen lassen. "Bei der nächsten Show werden wir irgendwelche pyrotechnischen Sachen einsetzen, denn einschlafen soll keiner dabei", meint er. "Wir nehmen einfach die Kritik an, wir schauen uns das an, wir analysieren das. Und versuchen bei der nächsten Show etwas Besseres aufs Parkett zu bringen", sieht das seine Profi-Tänzerin Lenka Pohoralek ganz pragmatisch.
Der nächste Tanz wird übrigens ein Cha-Cha-Cha, komplett konträre Bewegungen zu seinem Vorleben, wie Konrad betont. "Da komme ich schon an meine Grenzen, das wird spannend werden."
Auch scheinen ältere Blessuren aus seiner Profi-Fußballerzeit ihre Spuren hinterlassen zu haben. "Einschränkungen sind da, aber über Verletzungen reden wir nicht, denn das gilt dann immer so als Ausrede. Noch nicht, später dann vielleicht", meint er lachend.
Sarkissova schwer verliebt
Fit wie ein Turnschuh ist hingegen der "älteste Knochen, der je hier geschunden worden ist", nämlich Austropop-Legende Boris Bukowski (75). Er lieferte nicht nur solide am Tanzparkett ab, sondern eroberte mit seinem Quick-Step auch gleich im Sturm das Herz - oder wie sie selbst sagt, das Oberteil - von Jurorin Karina Sarkissova.
"Das ist mein persönlicher Fetisch. Ich weiß nicht warum, ich finde das einfach so lieb und nett und extrem offen und herzig, wie er getanzt hat. Das ist etwas Besonderes. Und er hat gar nicht schlecht getanzt, muss man sagen. Er hat sich Mühe gegeben und ist relativ fit und hat auch eine tolle Figur, das ist selten", schwärmt sie danach im KURIER-Talk.
"Ich schwöre auf Bewegung. Ich habe mir das mühsam angelernt. Vor Jahrzehnten habe ich mich neu modellieren müssen. Jetzt brauche ich das überhaupt nicht mehr. Seit gut 20 Jahren ist das tägliche Routine und ich weiß, was ich zurück kriege dafür", so der Musiker dazu. Sein Geheimrezept: er vertraut bedingungslos seiner Tanz-Partnerin Julia Burghardt.
Falsche Ehefrau
Vor Ort angefeuert wurde er von seiner Ehefrau Tereza, blöd nur, dass während der ORF-Live-Übertragung die falsche "Ehefrau" eingeblendet wurde - und das gleich zwei Mal.
Apropos blöd, schön blöd gelaufen ist es bei den Proben für Moderatorin Nina Kraft, sie ist nämlich, trotz Warnung des Regisseurs, die Treppe runter gestürzt. "Das Interessante ist, dass auch Stefans (ihr Profi) letzte Tanzpartnerin, die Natalia Ushakova, beim Jive auch bei der Probe die Stufen runter gestürzt ist. Schön langsam glaub ich, es liegt am Stefan. Ich glaub, er will wieder so ein bisschen die Kenntnisse aus dem Medizinstudium auffrischen bei mir", konnte sie aber nach ihrer gelungenen Performance (24 Punkte!) schon darüber lachen.
24 Punkte ertanzte sich auch Kabarettistin Caroline Athanasiadis, die hier in eine für sie ganz neue Rolle schlüpfen musste. Sie hat nämlich ein bisschen ein Thema mit ihrer eigenen Weiblichkeit.
"Ja, es ist wirklich schwierig, weil, wenn man jahrelang in eine Schublade gedrängt wird, wegen der Größe und des Aussehens oder auch wegen der Art, dann ist das tatsächlich schwierig, plötzlich das komplett Konträre zu machen. Und ich bin es nicht gewohnt, in High Heels und Glitzerkleidchen herumzurennen und dann auch noch schön aussehen zu müssen. Das war für mich eine unfassbare Überwindung, einfach nicht immer den Clown raushängen zu lassen, sondern einmal eine begehrenswerte Frau zu sein. Das bin ich einfach nicht gewöhnt", erzählt sie offen und ehrlich.
Ihre feurige Seite rauslassen sollte auch - zumindest laut Juror Balázs Ekker - Moderatorin Kristina Inhof, die mit Dimitar Stefanin einen Slowfox aufs Parkett legte. Dafür gab's 18 Punkte - solides Mittelfeld.
Große Überwindung
"Ich bin sehr gespannt, was das in den nächsten Wochen alles noch für Seiten aus mir rausholt. Ich habe jetzt einfach nicht diese Sicherheit, die ich bei den Moderationen habe. Ich fühle mich noch wirklich bissi unsicher. Das ist echt eine Überwindung. Am Ende bin ich, wie ich bin. Ich habe nicht vor, mich zu verstellen und wenn ich nie die Sexbombe werde, dann ist es halt so, sorry", erzählt sie augenzwinkernd im KURIER-Interview.
Um den Spaß an der Freude geht's Schauspielerin Margarethe Tiesel, die einfach auch gerne jedem beweisen möchte, "dass man sich nicht verstecken soll, sondern so sein soll, wie man ist und einfach auch, wenn man jetzt nicht die Junge, Schlanke, Sportliche ist, auch viel Spaß haben kann." Einzig das Bewertungssystem "nervt" sie, wie sie bekennt.
"Da tut es mir dann für die anderen leid, die nicht so viele Punkte bekommen haben. Das geht mir irgendwie auf die Nerven. Es wäre viel schöner, wenn wir alle gewinnen könnten, das meine ich ganz ehrlich. Aber, es ist eh klar, das ist eine Show und da muss man dann auch bewerten."
Nicht entmutigen lassen will sich auch Ex-Radprofi Bernhard Kohl, der nur mickrige 10 Punkte abstauben konnte. "Es ist wie beim Radfahren. Man hält sich zuerst im Windschatten auf, gut versteckt und im richtigen Moment greift man dann an und kommt an die Spitze."
Spitze waren auch die Leistungen von Schauspieler Faris Rahoma, Poolbillardspielerin Jasmin Ouschan und Designer Niko Niko, der laut Jurorin Karina Sarkissova doch glatt als GQ-Männermagazin-Model durchgehen könnte. Danke, das ist ein gutes Kompliment, aber fürs GQ-Model brauche ich noch fünf, sechs Kilo weniger", meint er lachend.
Fazit der Juroren: Extrem starke Show und ein relativ hohes Niveau...