Barbara Wussow und Albert Fortell: Was sich liebt, das neckt sich
Von Lisa Trompisch
Gut Ding braucht ein bisserl Weile – kennengelernt haben sich Barbara Wussow und Albert Fortell in einer Disco in Salzburg. Sie war damals noch eine schüchterne, 21-jährige Bühnenbild-Studentin, er schon Schauspieler. Man fand sich gleich sehr sympathisch, begann miteinander auszugehen, doch „bevor es überhaupt zu irgendetwas kommen konnte, war es wieder aus“, erzählt Barbara Wussow im KURIER-Interview.
„Ihre Eltern waren nämlich nicht mit mir einverstanden“, sagt Fortell und lacht. „Ein Schauspieler, der nix trinkt und nix raucht, das war meinem Vater (Klausjürgen Wussow) unheimlich. Und Jus hat er auch noch studiert. Und die Mama (Ida Krottendorf) hat gemeint, ,was willst mit dem Rotschädlerten?’“, so Wussow schmunzelnd.
Fast zwei Jahre später sollte es dann aber doch klappen. Barbara, mittlerweile Schauspielerin, traf ihren „Bertl“ wieder und ließ ihn, diesmal auch mit dem Segen der Frau Mama, nicht mehr gehen.
„Ich habe für diesen Mann mit 28 Jahren aus lauter Liebe extra Skifahren gelernt“, lacht Wussow. An den ersten Kuss können sich beide wie aus der Pistole geschossen noch erinnern. „Im Taxi auf der Hartäckerstraße vom Opernball nach Hause.“ Und am 26. Mai 1990 wurde dann am Wörthersee geheiratet.
Ein Geheimrezept für eine gute Ehe habe sie keines, nur so viel, Glück spielt eine große Rolle, wie beide meinen. Natürlich kann man sich auch ab und zu auf die Nerven gehen.
„Mich stören seine kleinen bürokratischen Maßnahmen, dieses alles genau Auflisten und einscannen und computerisieren. Ich hasse diese ganze Technik, ich rede lieber mit Menschen, als dass ich ihnen eMails schicke“, sagt die Traumschiff-Darstellerin. Aber genau diese Ordnungsliebe bewundere sie auch an ihm. „Am Anfang fand ich es auch ganz toll, dass mein Mann ein unglaublicher Hausmann ist, aber wenn er sich dann zu viel einmischt, das mag ich dann wieder nicht.“
Dann verrät Fortell vielleicht doch so was wie ein kleines Ehe-Rezept. „Wenn es doch mal kracht, versuchen wir dann, das nicht unbedingt gleich auszureden. Manchmal ist es gut, das auch mal ein bisschen auszusitzen, dann glättet es sich wieder. Man kann nicht immer alles klären im Leben“, meint er.
"Ich vergleiche Ehekrisen oft mit einer Autofahrt bei Aquaplaning. Auf einmal kann man nicht mehr steuern. Was soll man machen? Man soll nicht auf die Bremse steigen, man soll auch nicht Gas geben, sondern das Lenkrad festhalten und abwarten. Irgendwann kommt man wieder auf festen Boden", so Barbara Wussow.
Der Humor spielt bei beiden übrigens auch eine wichtige Rolle. "Das gegenseitige Anflachsen", grinst Fortell. "Das verstehen viele nicht, weil es schon Momente gibt, wo wir uns wirklich angehen. Weil, sie steckt ein und darf nix erwidern", lacht er. "Ich teil dann im Dunkeln aus", kontert sie keck.
Die beiden haben sogar einen äußerst humorigen Ehevertrag. "Da steht unter anderem drinnen, dass ich mich nicht lustig machen darf, wenn sie bei Filmen weint. Sie muss auch alle Schwammerlgerichte vorkosten. Und damals bin ich nur Cabrio gefahren, ich verpflichte mich also, dass ich nur so schnell fahre, dass es sie nie mehr als 5 Zentimeter aus dem Sitz hebt. Und sie muss immer freudigst lachen, wenn ich einen Witz erzähle, auch wenn sie ihn schon 10 Mal gehört hat", erläutert Fortell augenzwinkernd.
Zum 30. Hochzeitstag hat sich der Schauspieler für seine Frau jedenfalls eine besondere Überraschung einfallen lassen, nur die wollte er natürlich noch nicht verraten.