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Wirbel um falschen Geschworenen: Heard-Depp-Prozess wird zum Krimi

Nach dem Prozess gegen ihren Ex-Ehemann Johnny Depp (59) geht die US-Schauspielerin Amber Heard (36) gegen das Urteil der Jury vor. Heards Anwälte beantragten, das Urteil gegen die Schauspielerin aufzuheben. Das geht aus einem Dokument vom Freitag hervor, über das US-Medien am Sonntag berichteten. In dem Prozess hatten sich die Ex-Eheleute gegenseitig häusliche Gewalt vorgeworfen. Wegen Verleumdung muss Heard Depp über zehn Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.

Stimmte falscher Geschworener gegen Amber Heard? 

Nach dem sechswöchigen Verleumdungsprozess hatte sich die Jury Anfang Juni größtenteils auf die Seite von Depp gestellt - aber auch Heard in einigen Punkten recht gegeben. Depp schuldet ihr nach Entscheidung der Jury zwei Millionen Dollar für Aussagen seines Ex-Anwalts, die Heards Ruf geschädigt haben sollen.

Neben inhaltlichen Argumenten werfen Heards Anwälte dem Gericht nun auch vor, die Identität eines Jurors nicht geprüft zu haben. "Es ist unklar, ob der Geschworene Nr. 15 tatsächlich jemals zum Dienst als Geschworener vorgeladen wurde oder für die Teilnahme am Gremium qualifiziert war."

Wie unter anderem die Daily Mail jetzt berichtet, behaupteten Heards Anwälte, in der Jury sei eine falsche Person gesessen, die gegen Heard entschieden habe. Die Vorladung sei für einen 77-Jährigen bestimmt gewesen, stattdessen sei ein 52-Jähriger vor Gericht erschienen und diente als Geschworener, so der Vorwurf von Heards Team.

"Es ist zutiefst beunruhigend, dass eine Person, die nicht zum Geschworenendienst vorgeladen wurde, dennoch zum Geschworenendienst zu erscheint und Mitglied einer Jury ist, insbesondere in einem Fall wie diesem", heißt es in den Gerichtsunterlagen.

In den eingereichten Dokumenten wird festgestellt, dass der Staat Virginia Sicherheitsvorkehrungen zu treffen habe, um diese Art von Verwechslungen zu verhindern.

"Diese Sicherheitsvorkehrungen sind vorhanden und werden von den Parteien verwendet, um die Identität des richtigen Geschworenen zu überprüfen, um ein ordnungsgemäßes Verfahren und ein faires Verfahren für alle Prozessparteien sicherzustellen", heißt es in der Akte. "Wenn diese Schutzmaßnahmen umgangen oder nicht befolgt werden, wie es hier der Fall zu sein scheint, werden das Recht auf ein Schwurgerichtsverfahren und ein ordnungsgemäßes Verfahren untergraben und kompromittiert."

Im Kern der von Depp eingereichten Zivilklage ging es um einen 2018 von der "Washington Post" veröffentlichten Kommentar, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt beschrieb. Depp wurde darin von ihr nicht namentlich genannt, aber der "Fluch der Karibik"-Star sah sich damit als Opfer von Falschaussagen gebrandmarkt und klagte wegen Verleumdung auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz.