6 Jahre nach Überfall auf Kim Kardashian spricht einer der Räuber
Mit der Waffe bedroht, gefesselt, eingesperrt und ausgeraubt: Ausgerechnet in der Stadt der Liebe ist Unternehmerin und Reality-TV-Star Kim Kardashian 2016 ein wahrer Albtraum widerfahren. Als Polizisten verkleidete Männer überfielen die heute 41-Jährige in einer Pariser Luxusresidenz. Die bewaffneten Räuber fesselten und knebelten Kardashian und sperrten sie ins Badezimmer ein.
Dann flohen sie mit Juwelen im Wert von neun Millionen Euro: Einem vier Millionen Euro teuren Ring und einer Schatulle mit Schmuck im Wert von fünf Millionen Euro. Siebzehn Verdächtige waren wenig später festgenommen worden. Darunter der im Laufe seines Lebens mehrfach straffällig gewordene Yunice Abbas. Bis zum Prozess ist er nach der Untersuchungshaft auf freiem Fuß.
Im Interview mit RTL sprach der heute 68-Jährige über Teile des Tathergangs. Er selbst sei nicht in Kardashians Wohnung eingedrungen, sondern habe die Rolle des "Aufpassers" übernommen. Dann sei er mitten in der Nacht - unwissentlich mit der Beute in einem Rucksack - auf dem Fahrrad geflüchtet. Dabei hätten ihn Polizisten gesehen. Diese ahnten aber nicht, was Abbas in dem Moment tat. Er habe ihnen gar ein Zeichen geben wollen, dass er sich ergebe.
Was die Polizisten offenbar als freundlichen Gruß auffassten und Abbas schlicht zurück winkten. Also setzte er seine Flucht fort - nach einem Sturz mit dem Fahrrad sei allerdings Schmuck aus seinem Rucksack gefallen. Einen wertvollen Anhänger - "ein kleines Kreuz mit Diamanten" - übersah Abbas offenbar. Dieser wurde wenig später gefunden.
Wenig Reue
Was mit dem Rest der Wertsachen passierte, bleibt genauso unklar, wie ob ihm die Tat leid tut. "Ich bereue es, für mich war es der eine Raub zu viel. Wenn ich gewusst hätte, dass sie so berühmt ist, dann hätte ich das nie gemacht, weil das viel zu hohe Wellen schlägt. Ich habe mein ganzes Leben die Diskretion gesucht, und das war genau das Gegenteil davon", so Abbas.
Der Überfall während der Pariser Fashion Week sorgte weltweit für Schlagzeilen. Kardashians damaliger Ehemann, Rapper Kanye West, brach abrupt ein Konzert auf einem Festival in New York ab. "Es tut mir leid, Notfall in der Familie. Ich muss die Show abbrechen", sagte er den Zuschauern und Zuschauerinnen.
Sie sei nach dem Raubüberfall nach eigenen Worten ein anderer Mensch geworden, so Kardashian. "Es war eine Bestimmung, dass mir so etwas passiert ist. Ich glaube daran, dass Dinge im Leben geschehen, damit Menschen daraus lernen", hatte sie unter Tränen in der am US-Talkshow von Ellen DeGeneres gesagt.