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45 Jahre "Das Leben des Brian" - und was "Beatle" George Harrison damit zu tun hat

"Zur Kreuzigung? Gut. Durch die Tür hinaus, zur linken Reihe, jeder nur ein Kreuz", ist nur eines von unzähligen Zitaten aus dem Film "Das Leben des Brian". Der Streifen befasst sich auf satirische Art und Weise – wie der Name schon sagt – mit dem Leben des Judäers Brian, der zur gleichen Zeit wie Jesus lebte und im Film fälschlicherweise für den Messias gehalten und schlussendlich auch ans Kreuz genagelt wird.

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Verantwortlich für diesen Stoff zeichnet die britische Komikertruppe Monty Python. Das Künstlerkollektiv bestand aus Graham Chapman (gest. 1989, spielte Brian), Michael Palin (80, spielte Pontius Pilatus), John Cleese (84, spielte Reg, den Anführer der Volksfront von Judäa), Terry Jones (gest. 2020, spielte Brians Mutter), Eric Idle (81, spielte Stan, der Loretta genannt werden will) und Terry Gilliam (83, spielte den Blut- und Donnerpropheten).

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Startschwierigkeiten

Dass der Film vor 45 Jahren in die Kinos kam, war aber nicht immer so klar. Denn eigentlich hatte "EMI Film and Theatre" schon Interesse daran bekundet, der damalige Firmen-Chef Bernard Delfont (gest. 1994) machte aber wieder einen Rückzieher, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte. 

Der Film sei "obszön" und "frevlerisch" und nicht "im Interesse des EMI-Images". Somit hing die Produktion in der Luft, bis kein Geringerer als "Beatles"-Gitarrist George Harrison (gest. 2001) in die Bresche sprang und vier Millionen Dollar (3,7 Mio. Euro) in den Film pumpte. Terry Jones bezeichnete dies später als "die teuerste Kinokarte aller Zeiten". Belohnt wurde Harrison dann aber doch noch – und zwar mit einem kleinen Cameo-Auftritt.

Doch EMI-Boss Bernard Delfont war nicht der Einzige, der ein massives Problem mit "Das Leben des Brian" hatte.

"An den Protesten vor dem Premierenkino nahmen alle etablierten Kirchen teil. Protestanten, Katholiken, die jüdische Gemeinde gleich zweimal, ich glaube, es waren sogar Calvinisten dabei", erzählte Monty Pythons John Cleese später.

Der orthodoxe Rabbiner Abraham Hecht sah den Film als derart beleidigend an, dass er fürchtete, dass "weitere Aufführungen zu Gewaltausbrüchen führen könnten." Doch von anderen Vertretern des Judentums gab es Kritik an der Kritik. Sie bezeichneten Hechts Äußerungen als "Gefahr für die Gedankenfreiheit".

Die Erzdiözese von New York der römisch-katholischen Kirche wiederum hielt die Komödie wegen Verspottung der Person Christi für einen "Akt der Blasphemie".

In Singapur, Irland, Norwegen, Südafrika, Oman, Malaysia und Bhutan wurde der Film erst gar nicht zur Aufführung gebracht, sondern verboten. Dies nutzten aber gleich die Kinobetreiber im benachbarten Schweden und bewarben den Film: "So lustig, dass er aus Norwegen verbannt wurde."

Steuerliche Probleme

Herausforderungen gab’s übrigens auch bei den Dreharbeiten, da Graham Chapman zu dieser Zeit in den USA lebte und sich aus steuerlichen Gründen nie länger als 24 Stunden in Großbritannien aufhalten durfte. Prinzipiell wäre dies ja kein Problem gewesen, da der Großteil in Tunesien gedreht wurde – bis auf die Ufo-Szene. Dafür musste Chapman extra nach London reisen, verbrachte mehrere Stunden im Raumschiff und verschwand sofort wieder aus Europa.

Als Chapman im Jahr 1989 mit nur 48 Jahren an Krebs stirbt, fungiert John Cleese als Trauerredner. Im Anschluss sang die Gruppe das Lied "Always Look On The Bright Side Of Life", das auch im Film den Abschluss bildet.