Sport/Wintersport

Schuster über Schlierenzauer: „So einen Sportler wünscht man sich“

Als Gregor Schlierenzauer im Frühjahr wochenlang auf Tauchstation ging, nachdem er für die Heim-WM in Seefeld nicht berücksichtigt worden war, hatten viele schon geglaubt, er würde den Schlussstrich unter seine Karriere setzen. Aber auch wenn die letzten Jahre für den Stubaier fast ausschließlich Rückschläge bereit gehalten hatten, auch wenn der erfolgreichste Skispringer der Weltcuphistorie (53 Siege) sich manchmal nicht einmal mehr für den Finaldurchgang qualifizieren konnte – so wollte Schlierenzauer nicht abtreten. „Dafür bedeutet mir der Skisprungsport zu viel. Außerdem ist mit 29 mein Zenit noch nicht erreicht.“

Schlierenzauers Kritiker werden zurecht anmerken, dass sie solche Statements nicht zum ersten Mal hören. In den knapp fünf Jahren, die seit seinem letzten Weltcupsieg (6.Dezember 2014) vergangen sind, hat der Stubaier nicht nur einmal einen Neustart ausgerufen.

Frischer Wind

Warum man seinen Ankündigungen aktuell trotzdem mehr Glauben schenken sollte? Weil Schlierenzauer jetzt wieder jenen Trainer an seiner Seite hat, der großen Anteil an seinen Höhenflügen hatte. Werner Schuster, im Skigymnasium Stams Förderer des Supertalents, hat sich nach Ende seiner Tätigkeit als DSV-Coach bereit erklärt, Schlierenzauer wieder auf die Sprünge zu helfen.

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Und diese private Zusammenarbeit trägt bereits erste Früchte. Beim Sommer Grand-Prix in Hinterzarten hatte Schlierenzauer mit dem zweiten Rang aufgezeigt, beim Heimbewerb heute in Hinzenbach ist der Tiroler der größte österreichische Hoffnungsträger.

Werner Schuster ist angetan von der Entwicklung seines neuen alten Schützlings. „Er hat seine Dinge geordnet und geht mit riesiger Leidenschaft an die Sache heran. So einen Sportler wünscht man sich.“