Sport/Wintersport

34 Jahre nach dem Vater: Olympia-Gold für Strolz in der Kombi

Österreichs Alpin-Männer bleiben bei den Olympischen Spielen in Peking eine Medaillenbank. Nachdem Matthias Mayer in der Abfahrt Bronze und im Super-G Gold geholt hatte, brachte am Donnerstag auch der dritte Bewerb in Yanqing Edelmetall für Rot-Weiß-Rot. In der Kombination sicherte sich Johannes Strolz Gold. Der Vorarlberger schaffte damit, was schon seinem Vater Hubert 1988 in Calgary gelungen war.

Silber ging an Aleksander Aamodt Kilde, Bronze an den Kanadier James Crawford. Nach der Abfahrt war Strolz Vierter gewesen, Marco Schwarz hatte sich dahinter als Fünfter klassiert. Für den Kärntner, der vor einem Jahr in Cortina d'Ampezzo den WM-Titel in der Kombination gewann, wurde es Platz fünf in der Endabrechnung.

Pechvogel Pinturault

Alexis Pinturault, der schon die Kombi-Abfahrt verpatzt hatte, schied im Slalom aus und klagte danach über Schulterschmerzen. Untersuchungen ergaben, dass der Franzose um die befürchtete Subluxation samt vorzeitigem Olympia-Aus herumgekommen war, geprellt ist das linke Gelenk dennoch. Ein weiterer Rückschlag für den Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison in einem bislang verpatzten Winter.

Insgesamt standen nur 27 Läufer auf der Startliste, im Weltcup waren zwei Jahre in Folge keine Kombinationen angesetzt.

Im Frühjahr 2021 war Strolz aus den ÖSV-Kadern gestrichen worden und musste sich fortan in Eigenregie um Vorbereitung und Training kümmern. Seine Skier präpariert Strolz in dieser Saison selbst - auch in China, wiewohl er bei den Abfahrtslatten auf das Know-how der Serviceleute seiner Markenkollegen Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr zurückgreifen konnte.

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Spätstarter

Mit seinem ersten Weltcup-Sieg, den er sensationell im Jänner in Adelboden im Slalom realisierte, katapultierte er sich auf die größere Bildfläche und machte sich auch für die Olympia-Aufstellung unverzichtbar. Dass er beim Großereignis auch die Kombination in Angriff nehmen konnte, wurde erst auf den letzten Drücker möglich, nachdem Strolz am 13. Jänner kurz vor der Deadline im Europacup in Tarvisio die nötigen FIS-Punkte für die Abfahrt gesammelt hatte.

Sein heute 59-jähriger Vater hat zwar nie ein Weltcup-Rennen gewonnen, hätte es aber beinahe geschafft, als erster Alpiner einen Olympiasieg zu wiederholen. Doch im entscheidenden Lauf des Kombi-Slaloms bei den Spielen 1992 in Albertville schied er kurz vor dem Ziel überlegen in Führung liegend aus. Johannes erblickte sieben Monate später das Licht der Welt.

Traum

„Man findet fast keine Worte dafür. Es ist wirklich ein Traum für mich. Wenn ich zurückdenke, was ich alles auf mich genommen habe für das Ganze, was ich alles erlebt habe. Dann bin ich einfach unheimlich dankbar, dass ich das erleben darf. Und bin auch sehr stolz, dass ich das geschafft habe", sagt der glückliche Champ.

Auch an Vater Hubert denkt er. "Für mich hat diese Goldmedaille eine unheimliche Bedeutung, auch wenn das beim Papa nicht das gleiche Format war. Aber es ist eine ähnliche skifahrerische Leistung."

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