Königinnen der Lüfte: WM-Gold für die ÖSV-Skispringerinnen
Von Christoph Geiler
Der Bann ist gebrochen bei der Nordischen WM in Oberstdorf: Nach der Enttäuschung und dem Skandal im Einzelspringen der Damen am Donnerstag - Marita Kramer wurde durch eine fragwürdige Jury-Entscheidung um eine Medaille gebracht - gaben die österreichischen Skispringerinnen die perfekte Antwort und holten im Mannschaftsbewerb die Goldmedaille.
Harald Rodlauer, der Cheftrainer der österreichischen Skisprungdamen, hatte seine Mannschaft gegenüber dem Einzelbewerb am Donnerstag umgestellt. Statt der Vorarlbergerin Eva Pinkelnig rückte Chiara Hölzl ins Team - ein personeller Schachzug, der sich bezahlt machen sollte.
Chiara Hölzl, Daniela Iraschko-Stolz, Sophie Sorschag und Marita Kramer stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass Österreich nicht von ungefähr in der letzten Saison die Lufthoheit im Frauen-Skispringen hatte.
Beeindruckend war vor allem der Auftritt von Marita Kramer. Der Nackenschlag vom Bewerb auf der Normalschanze hatte bei der 19-jährigen Salzburgerin keine Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil: Die gebürtige Niederländerin zeigte im Teambewerb, dass sie wohl die beste Skispringerin der Gegenwart ist und hatte mit ihren Sprüngen maßgeblichen Anteil, dass Slowenien und Norwegen hinter den Österreicherinnen landeten. Am Ende entschieden 1,4 Punkte zu Gunsten der ÖSV-Frauen, die bereits 2019 WM-Silber geholt hatten.