Sport/Wintersport

Hirscher: "Es gab Morddrohungen gegen meine ganze Familie"

Österreichs Skisportfans dürfen sich auf ein besonderes Schmankerl freuen. Ab Montag ist im Fachhandel "Die Biografie" von Marcel Hirscher erhältlich. Der in den Ruhestand getretene achtfache Gesamtweltcupsieger lässt auf 300 Seiten seine Erfolgs-Karriere noch einmal Revue passieren, außerdem kommen zahlreiche Weggefährten zu Wort.

Eine Erkenntnis hat der Jung-Pensionist bereits gewonnen: "Was mich als Sportler gut gemacht hat, ist jetzt nervig. Vor allem für mein Umfeld. Das Tempo, das ich in meiner Karriere gegangen bin, ist einfach nicht alltagstauglich", erzählt der zweifache Olympiasieger und siebenfache Weltmeister Hirscher in seinem Buch, das im egoth-Verlag erscheint und vom Sportjournalisten Alexander Hofstetter in Zusammenarbeit mit Michael Pircher und Stefan Illek - Trainer bzw. Medienbetreuer von Hirscher - geschrieben wurde. 

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"Entzauberte Olympia"

"Da war ein Fass, das ich aufmachen konnte, wenn ich wollte und wenn ich es unbedingt brauchte. Ganz ehrlich: Manchmal war ich mir selbst ein Rätsel, wie ich das alles geschafft habe", spricht Hirscher im Buch über seine mentale Stärke. Legende Ingemar Stenmark, mit 86 Weltcup-Siegen die Allzeit-Nummer-eins vor Hirscher mit 67, sagt: "Marcel ist der beste Skifahrer, den es jemals gab. Das Skifahren zu Marcels Zeiten war viel kraftvoller. Es war schwieriger als bei mir, so viele Rennen zu gewinnen."

Hirscher gibt Einblick zu seiner Sicht auf Olympia ("Für mich doch ziemlich entzaubert"), die Einfädleraffäre ("Es gab Morddrohungen gegen meine ganze Familie"), den Drohnen-Crash in Madonna ("Wäre ich eine Zehntelsekunde langsamer gewesen, wäre ich wahrscheinlich schwer verletzt oder vielleicht sogar ausgeknipst worden") und das schwierige Leben seiner Ehefrau Laura ("Sie hat sich wirklich einiges anhören müssen") sowie den unermüdlichen Einsatz seines Vaters Ferdinand Hirscher.


Im Buch kommt auch ans Tageslicht, wie sich ein besonderer Wunsch von Felix Neureuther beim WM-Slalom 2013 in Schladming erfüllte. "Ich hab' geführt, ich hätte WM-Gold gewonnen. Aber ich stand im Ziel, schloss die Augen, saugte die Atmosphäre förmlich auf und sagte mir: Hoffentlich gewinnt Marcel, ich will erleben, was da los ist, wenn Marcel hier Gold holt."