Thiem, Nadal und Djokovic: Top-Trio spielt sich für Showdown warm
Von Harald Ottawa
Und dann schien doch die Sonne. Erstmals bei den French Open 2020 war es nicht saukalt, verschwanden die Regenwolken. Doch alsbald werden sich wieder Regenfälle einstellen, zu den unfreundlichen Gegebenheiten gesellen sich auch neue Bälle, die die Bedingungen noch langsamer machen. Doch die Favoriten zeigen sich unbeeindruckt, Routine und Können werden heuer über den Sieger entscheiden. Experten sind sich einig: Nur drei Leute kommen heuer infrage.
- Novak Djokovic
Dem Serben liegen die langsamen Verhältnisse am besten. Ruhe, Geduld und das aufgrund der Beweglichkeit beste Verteidigungsspiel machen den serbischen Weltranglisten-Ersten vielleicht sogar zum Topfavoriten. Bislang agierte der 33-Jährige eindrucksvoll, auch gegen Berankis in Runde zwei hatte der Djokovic keine Probleme. Gegen den Litauer gab er ebenso wie eine Runde zuvor gegen den Schweden Ymer nur 5 Games ab.
- Dominic Thiem
Der Ranglisten-Dritte und zweifache Paris-Finalist spielt nicht nur gut, sondern ist nach seinem US-Open-Titel auch im Kopf befreit. Wenn es kurze Zeit nicht so reibungslos klappt, besticht der 27-Jährige durch Nervenstärke wie im dritten Satz gegen den Amerikaner Jack Sock, als er drei Satzbälle abwehrte. Die langsamen Verhältnisse taugen dem Niederösterreicher nicht ganz so, weil sein extremer Top-Spin für die Gegner nicht zu hoch abspringt, aber der komplette Spieler Thiem ist mittlerweile ein Mann für alle Fälle.
Am Freitag wird es etwas anders als gegen Marin Cilic und Jack Sock. Der Norweger Casper Ruud ist im Gegensatz zu Thiems bisherigen Gegnern eher auf Sand zu Hause. Begegnet sind die beiden einander nur bei der Exhibition „Thiems7“ in Kitzbühel. „Das war eine gute, enge Partie“, sagt Thiem, der damals mit 7:5, 7:6 (4) gewann. Ein programmierter Achtelfinalgegner wäre Stan Wawrinka. Der Schweizer, der 2015 die French Open gewann, ist wieder in Topform.
- Rafael Nadal
Allein seine Statistik bei Best-of-five-Matches auf Sand ist besorgniserregend für die Gegner: 120:2. In Paris triumphierte er zwölf Mal. Am Freitag sollte gegen den Italiener Stefano Travaglia nichts schiefgehen, im Achtelfinale könnte Petr Kordas Sohn warten. Der 20-jährige Sebastian Korda ist eine große Zukunftsoption und hat auch bei Günter Bresnik gelernt.