Sport/Tennis

Niederlagen für Thiem und Novak: Österreich in Kroatien 0:2 zurück

Hätte man die Augen geschlossen, hätte man glauben können, man würde sich bei einem Frühschoppen im Innviertel befinden. Tatsächlich können auch blasmusikspielende Fans für einen Riesenwirbel sorgen. Nach jedem kroatischen Punktegewinn wurde in der Zamet-Halle zu Rijeka groß aufgespielt.

In der ersten Partie des Davis-Cup-Duells, sehr zum Nachteil der Österreicher, recht oft: Sowohl Dennis Novak als auch etwas überraschender Dominic Thiem verloren ihre Partien ohne Satzgewinn. Novak unterlag Borna Ćorić nach 1:58 Stunden mit 3:6, 5:7, Thiem musste sich dem Ranglisten-123. Borna Gojo 3:6, 6:7 geschlagen geben. Österreich lag vor dem letzten Tag 0:2 zurück. Kapitän Jürgen Melzer weiß: "Jetzt hilft uns nur noch ein Wunder." Wunder bedeutet in diesem Fall, dass alle drei Partien am Sonntag gewonnen werden müssen. 

Vor allem von Dominic Thiem hatte man sich einiges erwartet, obwohl die Spielpraxis nach seiner Muskelverletzung fehlte. Sein Gegner war mit Borna Gojo nur die Nummer 121 der Welt – aber  der Niederösterreicher blieb ein fairer Sportsmann: "Er hat nicht über seine Verhältnisse gespielt, sondern das, was er kann." Freilich, Aufschläge des Kroaten bis zu 230 km/h waren nicht zwingend ein Vorteil für die ehemalige Nummer drei. 

Bezüglich Kampfgeist kann sich Thiem nach dieser  an sich guten Partie nichts vorwerfen. "Ich habe einfach ein ganz schlechtes Tie-Break gespielt." Aber er weiß, wo er sich verbessern muss. "Mit dem ersten Schlag nach meinem Aufschlag bin ich zu wenig dominant, da muss ich mehr die Initiative übernehmen." Aber dies habe nicht mit mangelnder Spielpraxis zu tun. "Dieses Problem hatte ich schon im Herbst."

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Ob er sich neue Kräfte ins Team Thiem holen sollte? "Nein, auch neue Trainer oder ein anderes Management machen mich nicht zu einem besseren Spieler. Es liegt nur an mir selbst, dass es wieder ein schöneres Leben im Tennis gibt."

Trotzdem stark

Obwohl auch Novak der Marsch geblasen wurde, war der Klasseunterschied in der Auftaktpartie aber nie so groß, wie es die Weltrangliste ausdrückt. Coric zeigte in sehenswerten Grundlinien-Duellen, warum er im Ranking die Nummer 23 ist und im Vorjahr in Cincinnati schon ein ATP-1.000er-Turnier gewonnen hat.

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Und Österreichs Nummer zwei spielte besser, als eine Nummer 144 gewöhnlich spielt. Allerdings war der Niederösterreicher schon Top-100-Spieler. Und er hat schon Top-Spieler wie Andrej Rublew im Daviscup besiegt, heute lag es eher an der Klasse von  Coric, dass es nichts aus einer Sensation wurde. Und an der Tatsache, dass Novak seine Chancen nicht nützen konnte. "Ich musste gegen ihn riskieren, da habe ich noch zu viele Fehler gemacht", analysierte Novak. 

  • Sonntag, 13 Uhr:

Dodig/Mektić – Erler/Miedler.
Anschließend: Ćorić  – Thiem, Gojo – Novak
(ORF Sport+, laola1.at und www.sportpassaustria.at)

  • Abstieg droht

Bei einem Sieg spielt Österreich im September in der Gruppenphase der Weltgruppe, bei einer Niederlage geht es im Herbst gegen den Abstieg. Die Auslosung dazu erfolgt bereits am 9. Februar.