Drama um Alexander Zverev im Halbfinale der French Open
Ein Schrei des Schmerzes stieg vom Centre Court der French Open auf, und kurz danach wurde es komplett still. Alexander Zverev lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Sandplatz und krümmte sich. Jedem Zuschauer war sofort klar, dass der Deutsche das Halbfinale gegen Rafael Nadal nicht beenden wird können.
Der folgenschwere Sturz des Olympiasiegers, bei dem er sich schwer am Knöchel verletzt haben dürfte, markierte das tragische Ende einer aufreibenden Partie in Paris. Mehr als drei Stunden aber noch nicht einmal zwei Sätze waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. 7:6 und 6:6 stand es aus Sicht von Nadal, der sofort Richtung Zverev gelaufen kam, als dieser sich auf dem Pariser Boden wiederfand.
Der Spanier, der am Sonntag nun auf seinen 14. French-Open-Titel losgehen wird, verabschiedete seinen Gegner, der zunächst im Rollstuhl den Platz verließ, ehe er noch einmal auf Krücken zurückkam. "So will man natürlich nie ein Spiel gewinnen", sagte der Spanier, der bereits ebenfalls mit körperlichen Probleme zu kämpfen hatte.
Zverev hatte Nadal einen großen Fight geboten und den Sandplatz-König von Paris immer wieder in Bedrängnis gebracht. Der erste Durchgang hatte 98 Minuten gedauert, schon im zweiten Satz wirkten beide Spieler gezeichnet.
Tränen in der Garderobe
„Das ist sehr hart für ihn. Das tut mir sehr leid. Er hat unglaubliches Tennis gespielt“, sagte Nadal. „Ich weiß, wie sehr er darum kämpft, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Ich bin mir sicher, dass er nicht nur eins, sondern mehrere gewinnen wird“, sagte der Spanier über Zverev.
„Wieder im Finale von Paris zu sein, ist ein Traum. Aber im Moment ist es schwer, Worte zu finden, wenn ich ihn eben noch in der Garderobe habe weinen sehen.“ Mit einem Sieg bei den French Open hätte Zverev sogar die Chance gehabt, Novak Djokovic als Nummer eins der Welt abzulösen.
Nadal hat am Sonntag die Chance auf seinen 22. Grand-Slam-Triumph. Sein Gegner ist ein Debütant. Der Norweger Casper Ruud steht nach einem Viersatz-Erfolg (3:6, 6:4, 6:2, 6:2) über den kroatischen Routinier Marin Cilic zum ersten Mal in einem Major-Endspiel.