Der neue Nadal? Ein 18-Jähriger ist der nächste Tennis-Star
Von Harald Ottawa
„Ich kopiere keinen Stil von Spielern, sondern spiele mein Spiel.“
Carlos Alcaraz ist ein aufgeweckter Bursche, kennt die Maschinerie mittlerweile haargenau und weiß sehr wohl, auf wen er nach erledigten Großtaten angesprochen wird. Denn sein Werdegang erinnert doch ein wenig an seinen (noch) berühmteren spanischen Landsmann Rafael Nadal.
Doch es gibt Unterschiede, nicht nur, weil Alcaraz im Gegensatz zu Nadal Rechtshänder ist. Mit 18 Jahren und vier Monaten hatte der Mallorquiner noch kein Grand-Slam-Viertelfinale erreicht, wie es Alcaraz in der Nacht auf Montag tat (okay, Nadal fehlte 2003 und 2004 bei den French Open verletzungsbedingt). Alcaraz schlug den Deutschen Peter Gojowczyk 5:7, 6:1, 5:7, 6:2 , 6:0 und trifft nun auf den Kanadier Félix Auger-Aliassime. Er tut es als jüngster Viertelfinalist in New York in der Profi-Ära (ab 1968).
AlterserscheinungenDennoch sind ein paar Blicke auf Nadals Karriere unvermeidbar. Der mittlerweile 35-Jährige war bei seinem ersten Turniersieg auf das Monat genau gleich alt wie Alcaraz bei seinem Titelgewinn in Umag im Juli. Nadal war im selben Alter die Nummer 48, Alcaraz war vor den US Open die Nummer 55, wird aber im nächsten Ranking am Montag unter die Top 40 vorstoßen. „Er hat alles, um sich in der Zukunft zu verbessern“, sagt Nadal über seinen potenziellen Nachfolger, der mit 16 schon Bestmarken für Statistik-Füchse ablieferte. Heuer kam es sogar zum Duell, da siegte Nadal in Madrid klar mit 6:1 und 6:2.
Mit dem Gewinn der Europameisterschaft mit dem spanischen Juniorenteam begann alles. Und das Riesentalent aus Murcia ist in guten Händen. Diese gehören Juan Carlos Ferrero, 2003 French-Open-Champ und Nummer eins der Welt.
Alterserscheinungen
Dennoch sind ein paar Blicke auf Nadals Karriere unvermeidbar. Der mittlerweile 35-Jährige war bei seinem ersten Turniersieg auf das Monat genau gleich alt wie Alcaraz bei seinem Titelgewinn in Umag im Juli. Nadal war im selben Alter die Nummer 48, Alcaraz war vor den US Open die Nummer 55, wird aber im nächsten Ranking am Montag unter die Top 40 vorstoßen. „Er hat alles, um sich in der Zukunft zu verbessern“, sagt Nadal über seinen potenziellen Nachfolger, der mit 16 schon Bestmarken für Statistik-Füchse ablieferte. Heuer kam es sogar zum Duell, da siegte Nadal in Madrid klar mit 6:1 und 6:2.
Mit dem Gewinn der Europameisterschaft mit dem spanischen Juniorenteam begann alles. Und das Riesentalent aus Murcia ist in guten Händen. Diese gehören Juan Carlos Ferrero, 2003 French-Open-Champ und Nummer eins der Welt.
Enormer Speed
Und der 41-Jährige weiß genau, was zu tun ist. „Carlos entwickelt, vor allem über die Vorhand, enormen Speed und geht aggressiv nach vorne. Aber er ist noch nicht der Super-Rallye-Mann“, sagt Ferrero. Kanonenaufschläger ist er wie Nadal auch noch keiner, wie man längere Ballwechsel bestreitet, darüber kann sich Alcaraz aber Anleihen bei Nadal nehmen. Dennoch reichten in New York die enormen Vorzüge bisher. „Ich habe noch nie jemand gesehen, der den Ball so hart schlagen kann“, sagt Stefanos Tsitsipas, der in Runde drei den kürzeren gegen Alcaraz zog. „Die Vorhand ist vergleichbar wie jene des jungen Nadal“, bemüht der schwedische Ex-Profi Mats Wilander wieder den Vergleich. „Aber auch die Rückhand ist solide und er spielt sehr schlau.“
Träume
Fest steht, dass man über Alcaraz spricht. „Mit ihm hat unser Sport einen neuen Star“, sagt Dominic Thiem, der für den US-Open-Channel analysiert. „Ich würd’ gern nochmals 18 sein, um so Tennis zu spielen, wie es dieser junge Mann gerade macht“, sagt Boris Becker, der mit 17 Wimbledon gewann. Der Deutsche wurde später Nummer eins. Diesen Traum hat auch Alcaraz. „Er kann es schaffen“, sagen Becker und Wilander.