Sport

4. Gold bei Olympia: Warum das Binnenland Österreich eine Segelnation ist

Es ist jetzt nichts Neues, dass Österreichs Segler hohe Wellen schlagen. Lara Vadlau und Lukas Mähr setzten mit dem Gewinn der Goldmedaille in der 470er-Bootsklasse nur eine gute rot-weiß-rote Tradition fort: Das Binnenland Österreich ist und bleibt eine Segelnation. 

Seit Generationen erbringen die heimischen Sportler den Beweis, dass es kein Meer braucht, um im Segeln der Konkurrenz das Wasser reichen zu können und auf Erfolgskurs zu sein.

"Was die Erfolge betrifft, sind wir ganz bestimmt eine Segelnation", sagt Roman Hagara. "Und wenn man sich das Verhältnis der Wasserflächen zur Landesgröße anschaut, erst recht.“

Der heute 58-Jährige war für olympische Sternstunden verantwortlich. 2000 und 2004 holte er an der Seite von Hans-Peter Steinacher Olympia-Gold in der Tornado-Klasse. Zudem wurde er zwei Mal Weltmeister.

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Die Segler retteten in den letzten Jahren nicht nur einmal die österreichische Olympia-Bilanz. Bei den Sommerspielen 2000 in Sydney gewann Österreich drei Medaillen, zwei davon in Gold. Neben Hagara-Steinacher war damals auch der heutige ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber im Windsurfen erfolgreich.

Vier Jahre später in Athen gab es erneut zwei Medaillen für den heimischen Segelverband. Zum Gold von Hagara-Steinacher kam noch die Silbermedaille von Andreas Geritzer im Laser-Bewerb.

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2016 verhinderten die Segler in Rio de Janeiro die komplette Flaute. Thomas Zajac und Tanja Frank holten im Nacra-17-Bewerb die einzige Medaille für Österreich.

Mit dem Triumph im 470er-Bewerb sorgten Lara Vadlau und Lukas Mähr nun für die neunte österreichische Segelmedaille in der Geschichte der Olympischen Spiele. Mit vier Goldmedaillen, alle gewonnen in diesem Jahrtausend, ist Segeln die erfolgreichste heimische Sommersportart bei Olympia.

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Die vielen Erfolge sind keineswegs Zufall, sondern das Resultat langfristiger und strategischer Arbeit. Dank der vielen Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zählt das Segeln zu den heimischen Premiumsportarten und kommt in den Genuss spezieller Förderungen.

Geld, das vom Segelverband sehr gezielt eingesetzt wird. In Person von Sportdirektor Matthias Schmid und Doppel-Olympiasieger Roman Hagara, der die Technologieabteilung leitet, gibt's viel Expertise und Knowhow.

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Mit allen Wassern gewaschen

Lara Vadlau und Lukas Mähr und die anderen österreichischen Boote wurden vom Trainerteam perfekt auf die Verhältnisse in der Bucht vor Marseille vorbereitet. So sammelte der Verband seit fast drei Jahren zu jeder Tageszeit alle verfügbaren Daten aus Wasser und Luft. 

Strömungen wurden gemessen, der Wind analysiert und darauf die Strategien abgestimmt. "Wir haben in den letzten Monaten so viel in Marseille trainiert. Uns hat nichts überraschen können", sagt Olympiasiegerin Lara Vadlau, die mit Partner Lukas Mähr jetzt ebenfalls in der Hall of Fame auftaucht.

Auch Österreichs Rekord-Olympionike ist, wie könnte es anders sein, ein Segler: Hubert Raudaschl nahm zwischen 1960 und 1996 zehn Mal an Sommerspielen teil. Der 81-Jährige fuhr zwei Silbermedaillen ein, 1968 im Finn-Dinghy, 1980 im Starboot.