Sport

Mountainbikerin Mitterwallner: "Will erreichen, was noch keine erreicht hat"

Natürlich könnte Mona Mitterwallner es sich vor ihrem ersten Rennen im Weltcup einfacher machen. Sie könnte auf ihr junges Alter und die fehlende Erfahrung verweisen, so wie es wohl die meisten Debütantinnen machen würden. Niemand würde es ihr verübeln, wenn sie ihre Ziele zurückhaltend formulieren würde, jeder könnte es verstehen, wenn sie vor ihrer Premiere in der Allgemeinen Klasse auf die Bremse steigen würde.

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Aber das würde einfach nicht zu ihr passen. Nicht zu Mona Mitterwallner, die es gewohnt ist, stets nur nach dem Höchsten zu streben. „Ich lege mir die Latte immer hoch. Das ist in meiner DNA. Ich will das erreichen, was noch keine erreicht hat“, sagt die Mountainbikerin aus Silz im Tiroler Oberinntal.

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Ihr unbändiger Ehrgeiz ist Mitterwallner noch nie im Weg gestanden. Vielmehr ist die Cross-Country-Spezialistin damit in ihrer Karriere bisher gut gefahren: 2021 gewann sie in der U-23-Klasse alle Weltcuprennen und wurde Welt- und Europameisterin. Quasi im Vorbeiradeln holte die Ausnahmeerscheinung in der Allgemeinen Klasse auch noch WM-Gold im Marathon – mit 19 Jahren wohlgemerkt.

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Hohe Ansprüche

Mona Mitterwallner ist es gewohnt, das Tempo vorzugeben. Nichts anderes hat die Seriensiegerin auch bei ihrer Premiere auf Weltcupebene am Wochenende in Petropolis (Brasilien) vor. Die Debütantin reklamiert für sich keinen Welpenschutz, sondern setzt sich viel lieber selbst unter Druck.

„Akklimatisieren im Weltcup? Davon kann maximal im ersten Rennen die Rede sein“, sagt Mitterwallner. Die Top 10 sind ihr Mindestanspruch, wobei sie unmissverständlich klarstellt: „Wie ich mich kenne, wäre ich mit einem zehnten Platz voll unzufrieden. Das erklärte Ziel ist schon das Podest.“

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Das ist ein eher unösterreichischer Zugang, aber er erklärt, warum sich die internationalen Mountainbike-Teams um die junge Tirolerin gerissen haben. Seit Winter fährt Mitterwallner für das Cannondale Factory Racing Team, sie hat dort ausschließlich männliche Kollegen. „Ich will nicht überheblich klingen: Es ist schwierig, mit einer Frau zu trainieren, denn sie sollte gleich gut oder im Idealfall stärker als ich sein. Ich trainiere schon seit Jahren zu 99 Prozent mit Männern“, erklärt sie.

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Im U-23-Weltcup war Mona Mitterwallner es gewohnt, die Gegnerinnen bereits auf den ersten Kilometern abzuschütteln. Im Ziel hatte sie dann oft mehrere Minuten Vorsprung. Auch bei ihrem Sieg am Samstag in Nals fuhr die Tirolerin allen auf und davon und feierte einen Start-Ziel-Sieg.

Ob diese Strategie auch in der Allgemeinen Klasse funktioniert? „Warum nicht“, antwortet Mitterwallner. „Bei einigen Rennen möchte ich schon vorne wegfahren.“

TV Tipp:

Der Mountainbike-Weltcup in Brasilien wird live auf Red Bull TV übertragen.

Frauen, Shortrace (XCC): Freitag (8.April) 21.30 Uhr (MESZ)

Frauen, Cross Country (XCO): Sonntag (10.April) 16.20 Uhr (MESZ)