Rallye Dakar: Ein Tiroler überraschte bei seiner Premiere
Von Florian Plavec
Auch die zwölfte und letzte Etappe der Rallye Dakar durch Saudi-Arabien hat Tobias Ebster ohne gröbere Probleme hinter sich gebracht. Der KTM-Pilot aus dem Zillertal belegte über die 180 Kilometer Rang 19. Gesamt landete der 26-Jährige auf Rang 20.
Dass der Dakar-Neuling das Ziel erreicht hat, ist allein schon bemerkenswert. Dass er dabei sogar die Malle-Moto-Wertung mit zwei Stunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten gewonnen hat, ist als Erfolg zu werten. In dieser Klasse sind die Fahrer ohne Unterstützung eines Teams unterwegs – und somit auf sich alleine gestellt.
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„Jetzt hier im Ziel meiner ersten Dakar als Malle-Moto-Sieger, unter den Top 20 der Welt, als bester Rookie, das ist schon etwas Besonderes“, sagte Ebster. Der Neffe von Motorrad-Legende Heinz Kinigadner erinnerte auch an die schwierige Zeit vor der Rallye. „Vor drei Monaten bin ich bei der Weltmeisterschaft in Marokko ausgefallen, Schulter kaputt. Jeder hat gemeint, es ist vorbei. Vor zwei Monaten Kahnbein gebrochen, jeder hat gemeint, es ist vorbei. Aber ich habe mich zusammenschrauben lassen mit Titanschrauben und jetzt bin ich hier im Ziel und habe es geschafft. Das bedeutet mir sehr viel.“
KTM mit Rückstand
Der Sieg in der Motorrad-Wertung ging an Honda-Pilot Ricky Brabec. Der US-Amerikaner rettete knapp elf Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Hero-Fahrer Ross Branch aus Botswana ins Ziel. Enttäuschend verlief die Dakar für das österreichische KTM-Team: Kevin Benavides (ARG) und Toby Price (AUS) kamen mit Respektabstand auf die Ränge vier und fünf.
Der Sieg bei den Autos ging an den 61-jährigen Carlos Sainz. Der Vater des gleichnamigen Formel-1-Piloten holte seinen vierten Sieg bei der berühmtesten Rallye der Welt, diesmal erstmals mit einem Audi mit Hybrid-Elektroantrieb.
Formel-1-Sohn Lukas Lauda beendete seine erste Rallye Dakar mit 19 Stunden Rückstand auf Platz 60.