Sport/Motorsport

Poleposition für Formel-1-Star Verstappen im Ferrari-Land

Ferrari, Italien, Heimrennen. Und die Scuderia startet als Favorit. Doch die roten Festspiele im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola, nur 80 Kilometer von der Ferrari-Fabrik entfernt, wurden am Freitag getrübt. Regen-Ponchos verdeckten viele der roten Fan-Leiberln, fünf Mal wurde das Qualifying für das heutige Sprintrennen (16.30 MESZ/live ServusTV, Sky) unterbrochen – das ist Weltrekord.

Die Poleposition im Regenchaos ging an Max Verstappen im Red Bull. "Man sieht, dass unsere Updates funktionieren", freute sich Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Charles Leclerc (MON), der mit seinem Ferrari die WM anführt, wird am Samstag neben dem Niederländer in der ersten Reihe stehen. Carlos Sainz Jr. (ESP) im zweiten Ferrari rutschte aus und startet nur von Rang zehn.

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Auf der Strecke, die den Namen des legendären Firmengründers und den seines Sohnes trägt, erwarten die Fans nichts anderes als einen Heimsieg. „Wir kommen nach Hause, Tifosi“, twitterte Ferrari. Fast 100.000 werden dieses Wochenende erwartet.

Gerhard Berger kennt die Euphorie in Italien, besonders nach einem Sieg: Der 62-jährige Tiroler gewann 1988 in Monza. „Es ist das höchste der Gefühle, wenn man als Ferrari-Pilot hier mit Siegchancen fahren kann. Den Druck spürt man als Fahrer gar nicht so, wenn man so gut unterwegs ist. Nur wenn es nicht läuft, ist der Druck sehr groß.“

31 Jahre später machte es ihm Charles Leclerc nach. Der Sieg 2019 in Monza war der zweite Formel-1-Erfolg des Monegassen. Bis zum dritten musste er lange warten: Ferrari steckte in einer Sackgasse. Erst die neuen Regeln für diese Saison sorgten für eine 180-Grad-Wendung und Leclerc-Siege in Bahrain und Australien.

Aus der Sackgasse

Das Wagenkonzept hebt sich von den anderen ab, der Motor hat sich zum stärksten im Feld entwickelt. „Ferrari scheint mit allen Bedingungen auf allen Strecken gut zurechtzukommen. Das Paket ist extrem stark“, sagt Berger. David Coulthard, TV-Experte bei Leclercs Sieg in Melbourne, ergänzt: „Ein Flashback in die Zeit, als Michael im Ferrari dominiert hat.“ Für den letzten Ferrari-Sieg in Imola hatte Michael Schumacher gesorgt. 16 Jahre ist das her, bis zur Rückkehr 2020 wurde in Imola seitdem nicht mehr gefahren. Nach dem Sieg von Lewis Hamilton 2020 und dem Erfolg von Max Verstappen startet Leclerc nun als Favorit ins Wochenende.

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Derzeit deutet viel darauf hin, dass Ferrari spätestens Mitte November den ersten WM-Fahrertitel seit Kimi Räikkönens Triumph 2007 feiern könnte. Es dürfte auch ein großes Seelenwohl fürs gesamte Sportland Italien sein, wenn einen Tag nach dem Formel-1-Finale die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar angepfiffen wird – ohne die Squadra Azzurra. Der Europameister verpasste in den Play-offs die Qualifikation. Ob es bei Ferrari nun sogar zu einer Ära reichen könnte, bleibt abzuwarten.