Sport/Motorsport

"Der HSV des Motorsports": Ferrari wird zur Lachnummer

Spielberg hat mit dem erstmaligen WM-Auftakt in Österreich Geschichte geschrieben und Lust auf mehr gemacht. Lewis Hamilton kann eine Woche nach seinem Sieg-Comeback mit dem 8. Triumph in Ungarn selbst Geschichte schreiben. Acht Grand-Prix-Siege auf einer Strecke hat bisher nur Michael Schumacher in Frankreich geschafft.

Unterirdisch läuft es hingegen bei Ferrari. Der Doppel-Ausfall in Kurve drei der ersten Spielberg-Runde kann nicht ohne Folgen bleiben. Das spiegelt sich auch in den Reaktionen der internationalen Medien wieder.

DEUTSCHLAND:

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Es ist ein Trauerspiel für Sebastian Vettel: Sein Rennwagen gleicht derzeit eher einer Karikatur dessen, was die Welt als Mythos Ferrari verehrt. Seine Beziehung zum Team ist geprägt vom Wissen, dass sie in ein paar Monaten endet - und das keinesfalls 'im Guten' oder 'im beiderseitigen Einvernehmen', wie es so gern heißt. Zudem ist die Zukunft des Dreiunddreißigjährigen in der Formel 1 nach wie vor ungeklärt."

  • Bild-Zeitung

"Dieser Rennstall ist der HSV des Motorsports. Während die Hamburger seit Jahren im Fußball ein bedauerliches Bild abgeben, schafft Ferrari das zuverlässig in der Formel 1. Mit einem neuen Tiefpunkt für Sebastian Vettel (33) und Charles Leclerc (22) im zweiten Saison-Rennen gestern in Österreich. Ferrari Tutti Schrotti! Nach einem schwachen Qualifying (nur Platz 10 für Vettel und 11 für Leclerc) sollte es im Rennen besser werden - das Team hatte ein Aerodynamik-Upgrade für diese Strecke vorgezogen, im Rennen sollten wichtige Daten erhoben werden, um die wackelige Balance des roten Renners aus dem ersten Rennen doch noch zu verbessern. Das klappte genau zwei Kurven lang."

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  • Stuttgarter Zeitung

"Der Große Preis der Steiermark hatte gerade erst begonnen, da sorgten die Rotkäppchen Charles Leclerc und Sebastian Vettel für beste Unterhaltung. Jetzt fahren sie sich auch noch gegenseitig in die Autos - als wäre die momentan erkennbare Unterlegenheit ihrer Rennwagen nicht schon Strafe genug."

GROSSBRITANNIEN:

  • Daily Mail

"Lewis Hamilton kick-startete seine Titelverteidigung und gewann den Großen Preis der Steiermark spielend. Das Rennen kontrollierte er vom Start bis ins Ziel. Hamilton feierte seinen Sieg, indem er im Kampf gegen den Rassismus auf dem Podium die Faust reckte."

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    • The Guardian

    "Hamilton gewinnt den steirischen Grand Prix und Ferrari implodiert. Er verwandelt seine Pole Position in seinen ersten Sieg seit dem Neustart nach einer Kollision zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc."

    ITALIEN:

    • La Gazzetta dello Sport 

    "Rückkehrer von einem fehlerhaften WM-Auftakt, der ihn das Podium gekostet hatte, ist der sechsfache Weltmeister beim zweiten Rennen auf derselben Piste nach Art eines Kannibalen in die Arena hinabgestiegen. Unter dem Regen hat er die Rivalen gedemütigt, im Rennen hat er keinerlei Zugeständnisse gemacht."

      • Tuttosport

      "Ferrari-Desaster beim Großen Preis der Steiermark. Eine Berührung zwischen Charles Leclerc und Sebastian Vettel zum Auftakt des Rennens verdammt beide Piloten zum Rückzug, zum Abschluss eines rabenschwarzen Wochenendes."

      • Corriere dello Sport

      "Krise im Hause Ferrari. Schwarzes Wochenende für die Scuderia von Maranello. Mit den beiden Ferrari gleich zu Beginn außer Gefecht, holt sich Weltmeister Lewis Hamilton, aus der Pole Position gestartet und die ganze Zeit in Führung, einen leichten Sieg."

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      FRANKREICH:

      • L'Equipe

      "Die Ferrari von Leclerc und Vettel sind am Sonntag schon in der ersten Runde ausgeschieden und versenken die Scuderia in einem Tunnel, dessen Ausgang Tag für Tag in weiterer Ferne liegt. Für Hamilton existierte Ferrari schon nicht mehr, oder höchstens, um sich darüber lustig zu machen."