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Spielberg-Rennen sollen in einer Art "gesicherter Blase" stattfinden

Ein Formel-1-Sprecher hat Befürchtungen, dass die 14-Tage-Quarantänebestimmungen wegen Covid-19 in England die geplanten Rennen in Silverstone unmöglich machen. "Dies hätte große Auswirkungen auf zehntausende Jobs, die mit der Formel 1 verlinkt sind", sagte der Sprecher. In Silverstone ist unmittelbar nach und wie in Österreich ein "Geister-Doppel" mit zwei Rennen geplant.

Sieben der zehn Formel-Teams sind in England beheimatet. Sie würden dann aber wohl aus Österreich anreisen und hätten nur ganz wenig Zeit für eine Isolation ihrer Mitarbeiter. In Spielberg sieht das vergangenen Donnerstag dem Gesundheitsministerium vorgelegte "Medizinische Konzept" vor, nach Einreisen statt einer zweiwöchige Quarantäne auch einen negativen PCR-Test auf SARS-CoV-2 vorlegen zu können, der nicht älter als vier Tage alt ist.

Reisebestimmungen entscheidend

Insgesamt sollen die Österreich-Rennen am 5. bzw. 12. Juli ohne Zuschauer und in einer Art "gesicherter Blase" stattfinden, es wäre nach den davor abgesagten bzw. verschobenen zehn Rennen der WM-Auftakt 2020. Alle Teammitglieder und die Piloten werden vor ihrer Ankunft in Österreich und auch während der Veranstaltungen immer wieder getestet.

Ganz entscheidend ist: Sollte es dennoch einen Verdachtsfall geben, werden diese Personen in Spielberg in die Isoliereinheit und anschließend in die externe Covid-Ambulanz zur Abklärung gebracht. Zudem wird sofort auch das restliche Team ausführlich untersucht. So soll verhindert werden, dass wegen einer erkrankten Person die ganze Veranstaltung abgebrochen werden muss.

Während Silverstone nun auf Ausnahmen bei den Ein- und Ausreisbestimmungen hofft, wird sich letztlich aber auch für Österreich die Frage einer Grand-Prix-Austragung an diesen Reisebestimmungen orientieren. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler hatte am Montag in Wien gemeint, dass die Rahmenbedingungen passen müssten, ohne dass riesige Vorteile für bestimmte Gruppen geschaffen würden.

Kogler als "Vermittler"

Alles werde aber auch mit der steirischen Landesregierung koordiniert. "Wir sind auch dabei, in alle diese Fragen die Landespolitiker- und Politikerinnen von den Landeshauptleuten abwärts stärker einzubinden. Zuständig sei aber am Ende immer das Gesundheitsministerium.

"Wir sind alle (an Formel-1-Rennen, Anm.) interessiert", sagte Kogler, der sich wie davor beim Neustart der heimischen Fußball-Bundesliga als "Vermittler" sieht. "Ich glaube, dass es möglich sein könnte. Es soll aber Klarheit getroffen werden, weil wir ja nicht mutwillig Infektionsherde schaffen wollen oder da oder dort eine zweite Welle anheizen", warnte der Minister.

Die diesbezüglichen Richtlinien und Verordnungen kämen aber wie gesagt aus dem Gesundheitsministerium, so Kogler. Und letztlich seien vor allem die Ein- und Ausreisebedingungen das Entscheidende.

Bis wann das Rudolf Anschober unterstellte Ministerium das Spielberg-Konzept für die Durchführung der beiden Rennen in Österreich geprüft haben will, ist nicht bekannt. Schon Anfang Juni sollen die Formel-1-Teams die Arbeit aufnehmen.